mastigboum
Band VI, Spalte 212
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mastigboum m. a-St., Gl. 3,40,40/41
(Hs. 2. Hälfte des 12. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags
unbekannt): ‚Mastixbaum; lentiscus‘ (Pistacia
lentiscus L.; vgl. Marzell [1943–79] 2000: 3,
794) (ält. nhd. mastixbaum m. ‚dss.‘). Hybrides
verdeutlichendes Komp. S. mastig*, boum. –
mastichi n. ja-St., seit dem 12. Jh. in Gl.: ‚ge-
mästetes Geflügel; altilis‘ (< westgerm. *mastik-
a-). Das ahd. Wort ist vielleicht nach lat. Vor-
bild entstanden. Das lat. Adj. altilis bedeutet
‚was Gegenstand der Mast, gemästet werden
kann, gemästet‘, substantiviert dann ‚gemäste-
tes Geflügel, bes. das Masthuhn‘. Im Ahd. wur-
de der f. i-St. mast (s. mast²) mit dem Fortsetzer
des Suff. urgerm. *-iko- abgeleitet und in die n.
ja-St. überführt, wobei das Suff. urgerm. *-a-
entweder der Bildung eines Koll. (ohne Präf.
gi-; vgl. gi-steini : stein) dient oder Zugehörig-
keit ausdrückt (‚für die Mast bestimmt‘). Wei-
tere n. Bildungen auf -ichi sind nicht über-
liefert. S. mast². – mastikel* ? oder mastikol(i)*
m./n. a-St., Gl. 3,561,14 (14. Jh., bair.[-obd.]):
‚Harz des Mastixbaums; mastix‘. Der Lemma-
ansatz ist unsicher. Entweder handelt es sich
um eine Ableitung mit dem Fortsetzer des Suff.
urgerm. *-ila- (so Splett, Ahd. Wb. 1, 603) oder
ein Determinativkomp. aus mastig* (s. d.) und
ol(i) ‚Öl‘ (s. d.). Im Falle einer -l-Ableitung er-
gäbe sich eine Bez. der Zugehörigkeit. Derar-
tige Bildungen mit Suff. *-ila- sind alt (vgl.
eichila ‚Eichel‘ : eih ‚Eiche‘ [s. dd.]). – mastoh-
so
, mestohso m. an-St., Gl. 1,433,24 (in 2 Hss.,
10. Jh. und 3. Viertel des 11. Jh.s). 25 (in 4
Hss., 2. Hälfte des 10. bis Ende des 12. Jh.s, alle
bair.): ‚Mastrind; bos pinguis‘ (frühnhd. mast-
ochse m. ‚dss.‘, nhd. Mastochse m. ‚gemästeter
oder zur Mast bestimmter Ochse‘). mastohso ist
ein Determinativkomp. mit subst. VG und HG,
mestohso hat denVerbalst. von mesten als VG.
Zu den Belegen vgl. Palander 1899: 142. S.
mast², mesten, ohso. – Ahd. Wb. 6, 316. 317;
Splett, Ahd. Wb. 1, 91. 603. 684; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 766; Schützeichel⁷ 217; Starck-Wells
403; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 295.

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