mâzianisc adj., Gl. 2,192,43 (in 2 Hss.,
2. Hälfte des 10. Jh.s und 10. Jh., beide bair.).
44 (Hs. 1. Hälfte des 12. Jh.s, Zeit des Gl.ein-
trags unbekannt, bair.): ‚madianitisch; mazia-
nitis [= Madianitae]‘. Wie Hornbruch 1996:
170–172 richtig darstellt, ist das Wort un-
mittelbar von lat. Madian ‚Bez. eines noma-
dischen Stämmeverbands in der syrisch-ara-
bischen Wüste‘ mit dem ererbten Suffix -isc
(s. d.) zum Ausdruck der Abstammung und
Zugehörigkeit abgeleitet. Starck-Wells 404 se-
hen in lat. Mātius ‚Name einer röm. Gens‘ (vgl.
Georges 1913: 2, 829) die Basis des ahd. Adj.,
was aber aufgrund des Überlieferungszu-
sammenhangs nicht möglich ist. Da bereits die
lat. Vorlage die Graphie mit -z- zeigt, ist -z- im
ahd. Wort nicht Ausdruck der 2. Lautverschie-
bung. S. -isc. – mâzianitisc adj., Gl. 2,192,44 (3.
Viertel des 11. Jh.s). 45 (10./11. Jh., beide
bair.): ‚madianitisch; mazianitis [= Madiani-
tae]‘ (nhd. madianitisch adj. ist eine Neuent-
lehnung). Die Basis für das Adj. mit dem
Fortsetzer des Erbsuffixes urgerm. *-iska- ist
entweder lat. Madianitis oder Madianitae (vgl.
Hornbruch 1996: 172). S. -isc. – mâzîg adj., Gl.
2,414,7 (in 2 Hss. des 10. Jh.s, Zeit der Gl.-
einträge unbekannt) und Npg: ‚maßvoll, mäßig,
durchschnittlich; temperans‘, mâzîge gilou-
bîge ‚nur in mäßiger Weise Gläubige; me-
diocriter fideles‘ (mhd. mæzec, mæzic adj. ‚mä-
ßig, enthaltsam, klein, gering, wenig, gemä-
ßigt, angemessen, maßvoll‘, suff. -mæzic, das
hauptsächlich von subst. Basen ableitet [vgl.
Klein-Solms-Wegera 2009: 328–330], früh-
nhd. mässig adj. ‚eine mittlere Größe, Stärke
habend, das gültige Maß enthaltend, ange-
messen, beherrscht, diszipliniert‘, suff. -mäs-
sig, nhd. mäßig ‚das rechte Maß einhaltend,
maßvoll, relativ gering, wenig befriedigend‘,
suff. -mäßig [vgl. Fleischer-Barz 2007: 265 f.];
mndd. mētich, mātich adj. ‚mäßig, maßvoll,
gemäßigt‘; mndl. matich, metich ‚dss.‘). De-
subst. Bildung mit dem Fortsetzer des Suffixes
urgerm. *-ǥa-. S. mâz, mâza, -îg. – Ahd. Wb. 6,
324; Splett, Ahd. Wb. 1, 620; Köbler, Wb. d. ahd.
Spr. 767; Schützeichel⁷ 217; Starck-Wells 404.
826; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 298.
MK