medali n. ja-St., in MF: ‚Sprache; lo-
cutio‘ 〈Var.: -il-〉.
Ahd. Wb. 6, 331; Splett, Ahd. Wb. 1, 1225; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 767 f.; Schützeichel⁷ 218; Seebold, ChWdW9
572; Graff 2, 1050 (s. v. nodili [?]); Götz, Lat.-ahd.-nhd.
Wb. 379 (locutio).
Eine mögliche Vorform ist urgerm. *maþ-il-i̯a-.
In diesem Fall kann das Wort mit ahd. mahal n.
‚Gericht, Gerichtsstätte‘ (s. d.) < urgerm. *maþ-
la- verbunden werden. medali hätte dann urspr.
die vor Gericht verwendete Rede bezeichnet.
Semantisch fern stehen die lautlich in Frage kommenden
Wz. uridg. *met- ‚mähen‘, *met- ‚abmessen‘ oder *meth₂-
‚wegreißen‘ (LIV² 442 f.) und aus lautlichen Gründen ur-
idg. *mei̯th₂- ‚wechseln, austauschen, entfernen‘ (LIV²
430). Zwar ließe sich hier die Bed. vermitteln (‚Aus-
tausch [von Wörtern, Rede]‘ > ‚Rede‘), zumal auch in
anderen Sprachen diese Wz. in Verben des Sprechens
fortgesetzt wird (vgl. etwa ai. méthati ‚feindet an, be-
schimpft‘), aber die Wortbildung ist unklar. Anzusetzen
wäre dann etwa vorurgerm. *mith₂-(e)l-i̯ó- o. ä. > ur-
germ. *miþali̯a- > ahd. medali mit Senkung in der ersten
Silbe vor mittlerem -a-.
S. mahal.
HB