meisikar
Band VI, Spalte 260
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meisikar n. a-St., Gl. 3,158,58 (in 3
Hss., 12. bis 14. Jh.). 59 (in 2 Hss., 12. oder 13.
Jh. und Anfang des 13. Jh.s) und Gl. in Er-
langen, Ms. 396 (Ende des 13. Jh.s): ‚Tragkorb,
Lastkorb; clitella‘ (vgl. Rohr 1909: 115). Ex-
plikativkomp. mit subst. VG und HG. S. meisa¹,
kar. – meist¹ adv. sup., seit Ende des 8./Anfang
des 9. Jh.s in Gl., B, O, NBo, NMC, Ni, Nps,
Npw und HHö: ‚am meisten, höchsten, größten,
hauptsächlich, vor allem, besonders, außeror-
dentlich, sehr; (copiosus), magis, maxime, ma-
ximum, potissimum, praecipue, praesertim,
(uberius)‘, verstärkend allero meist ‚im höchs-
ten Grade, besonders, sehr; magnopore, ma-
xime, praecipuum, primum, quantocius, sum-
mopere‘, daz allero meist ‚vor allem; prin-
cipaliter‘, zi allero meist ‚vor allem, besonders;
potissimum, praesertim‘, zi meist ‚besonders,
summopere; nicht mehr als, höchstens, multum;
insoweit, dumtaxat‘, sô ih meist wânu ‚nämlich;
utpote‘ (mhd. meist adv. ‚am meisten, meistens,
höchstens, ganz besonders, soviel als, mög-
lichst‘, frühnhd. meist adv. ‚höchstens, ma-
ximal, äußerst, insbesondere, sehr‘, nhd. meist
adv. ‚in der Regel, für gewöhnlich, fast immer‘;
as. mēst adv. ‚am meisten, vor allem‘ [Hel,
Gen], allera mēst ‚äußerst; summopere‘ [Gl. in
Merseburg, Ms. Nr. 42 = WaD 70, 18, Anfang
des 11. Jh.s], mndd. ist adv. ‚meistens, meis-
tenteils, fast‘, it is mēist alsō ‚es ist meistens so‘,
ist al[le] ‚fast alle‘; frühmndl., mndl. meest
adv. ‚im höchsten Maß, meist, meistens‘; afries.
māst adv. ‚das meiste von, am meisten, meis-
tens, fast‘; ae. mǣst adv. ‚meist, hauptsächlich,
besonders‘; aisl. mest adv. ‚fast, beinahe‘; got.
maist adv. ‚höchstens‘: < urgerm. *masta-).
Als Adv. des Sup. wird der flexionslose st.
Akk.Sg.n. gebraucht (vgl. Wilmanns [1906–30]
1967: 2, § 446, 1). S. meisto. – meist² indekl. n.,
O, NBo und HHö: ‚größte Menge, das Be-
deutendste, Wichtigste, Höchste; plures, ube-
rius‘, meist wesan ‚das meiste wert sein, als das
höchste gelten‘. Es handelt sich um einen urspr.
substantivisch flekt. Akk.Sg.n. zu meisto (s. d.).
meista adv. sup., Gl. 1,288,58 (frühes 9. Jh.,
alem.); 2,131,23 (Hs. Mitte des 12. Jh.s, Zeit
des Gl.eintrags unbekannt, bair.), O und Npw:
‚vor allem, in erster Linie, hauptsächlich; po-
tissimum‘, allero meista ‚hauptsächlich; prin-
cipaliter‘. Das Adv. ist ein erstarrter sw. Akk.
Sg.n. (vgl. Wilmanns, a. a. O. 2, § 446, 2). S.
meist¹. – Ahd. Wb. 6, 378 ff.; Splett, Ahd. Wb.
1, 444. 608. 609; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
770; Schützeichel⁷ 219; Starck-Wells 406. 826;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 316 f. 319
(Ansatz meiste für meista).

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