meisikar n. a-St., Gl. 3,158,58 (in 3
Hss., 12. bis 14. Jh.). 59 (in 2 Hss., 12. oder 13.
Jh. und Anfang des 13. Jh.s) und Gl. in Er-
langen, Ms. 396 (Ende des 13. Jh.s): ‚Tragkorb,
Lastkorb; clitella‘ (vgl. Rohr 1909: 115). Ex-
plikativkomp. mit subst. VG und HG. S. meisa¹,
kar. – meist¹ adv. sup., seit Ende des 8./Anfang
des 9. Jh.s in Gl., B, O, NBo, NMC, Ni, Nps,
Npw und HHö: ‚am meisten, höchsten, größten,
hauptsächlich, vor allem, besonders, außeror-
dentlich, sehr; (copiosus), magis, maxime, ma-
ximum, potissimum, praecipue, praesertim,
(uberius)‘, verstärkend allero meist ‚im höchs-
ten Grade, besonders, sehr; magnopore, ma-
xime, praecipuum, primum, quantocius, sum-
mopere‘, daz allero meist ‚vor allem; prin-
cipaliter‘, zi allero meist ‚vor allem, besonders;
potissimum, praesertim‘, zi meist ‚besonders,
summopere; nicht mehr als, höchstens, multum;
insoweit, dumtaxat‘, sô ih meist wânu ‚nämlich;
utpote‘ (mhd. meist adv. ‚am meisten, meistens,
höchstens, ganz besonders, soviel als, mög-
lichst‘, frühnhd. meist adv. ‚höchstens, ma-
ximal, äußerst, insbesondere, sehr‘, nhd. meist
adv. ‚in der Regel, für gewöhnlich, fast immer‘;
as. mēst adv. ‚am meisten, vor allem‘ [Hel,
Gen], allera mēst ‚äußerst; summopere‘ [Gl. in
Merseburg, Ms. Nr. 42 = WaD 70, 18, Anfang
des 11. Jh.s], mndd. mēist adv. ‚meistens, meis-
tenteils, fast‘, it is mēist alsō ‚es ist meistens so‘,
mēist al[le] ‚fast alle‘; frühmndl., mndl. meest
adv. ‚im höchsten Maß, meist, meistens‘; afries.
māst adv. ‚das meiste von, am meisten, meis-
tens, fast‘; ae. mǣst adv. ‚meist, hauptsächlich,
besonders‘; aisl. mest adv. ‚fast, beinahe‘; got.
maist adv. ‚höchstens‘: < urgerm. *mai̯sta-).
Als Adv. des Sup. wird der flexionslose st.
Akk.Sg.n. gebraucht (vgl. Wilmanns [1906–30]
1967: 2, § 446, 1). S. meisto. – meist² indekl. n.,
O, NBo und HHö: ‚größte Menge, das Be-
deutendste, Wichtigste, Höchste; plures, ube-
rius‘, meist wesan ‚das meiste wert sein, als das
höchste gelten‘. Es handelt sich um einen urspr.
substantivisch flekt. Akk.Sg.n. zu meisto (s. d.).
– meista adv. sup., Gl. 1,288,58 (frühes 9. Jh.,
alem.); 2,131,23 (Hs. Mitte des 12. Jh.s, Zeit
des Gl.eintrags unbekannt, bair.), O und Npw:
‚vor allem, in erster Linie, hauptsächlich; po-
tissimum‘, allero meista ‚hauptsächlich; prin-
cipaliter‘. Das Adv. ist ein erstarrter sw. Akk.
Sg.n. (vgl. Wilmanns, a. a. O. 2, § 446, 2). S.
meist¹. – Ahd. Wb. 6, 378 ff.; Splett, Ahd. Wb.
1, 444. 608. 609; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
770; Schützeichel⁷ 219; Starck-Wells 406. 826;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 316 f. 319
(Ansatz meiste für meista).
MK