meizil m. a-St., seit Mitte des 9. Jh.s in
Gl.: ‚mit einer Schneide versehenes Werkzeug
zum Behauen, Abtrennen oder Glätten von Un-
ebenheiten, Meißel; ascia, celtis, cissura, dola-
bra, dolatura, girzim [lingua ignota, Hildeg.],
guzim [lingua ignota, Hildeg.], scalprum‘
(mhd. meizel st.m. ‚Instrument zum Behauen
von Steinen, Instrument des Wundarztes zum
Sondieren der Wunde‘, frühnhd. meissel m.
‚keilförmig zugespitztes Werkzeug zur Bear-
beitung von Holz oder Stein, Sonde, kleines
Messer des Wundarztes, Charpie, eingesalbter
Gazepfropfen zum Einführen in eine Wunde‘,
nhd. Meißel m. ‚keilförmig zugespitztes Werk-
zeug zur Bearbeitung von Stein oder Metall, in
der Chirurgie verwendetes Instrument‘; aisl.
meitill m. ‚Meißel‘). Zur primären Bildung mit
dem Fortsetzer des Suffixes urgerm. *-ila- zur
Bez. von Werkzeugen vgl. Wollermann 1904:
22. 26; Krahe-Meid 1969: 3, § 87 (S. 87); Tie-
fenbach, in Jankuhn 1983: 738 f. S. meizan,
-il. – Ahd. Wb. 6, 397; Splett, Ahd. Wb. 1, 610;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 771; Schützeichel⁷ 219;
Starck-Wells 406. XLIV; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 6, 321.
MK