melcfaz n. a-St., in Gl. ab dem 12. Jh.:
‚Melkeimer, Melkkübel; mulctra, mulgarium‘,
eigtl. ‚Fass, in das gemolken wird‘ (zu den Be-
legen vgl. Heyne 1899–1908: 2, 307 und Anm.
13; Rohr 1909: 50 f.) (frühnhd. melkfas n.
‚Melkeimer‘, nhd. mdartl. schweiz. melchfass
n. ‚hölzernes Geschirr, in das gemolken wird‘
[Schweiz. Id. 1, 1051], rhein. melkfass n. ‚Fass,
Tonne, in die die gemolkene Milch aus dem
Melkeimer geschüttet wird‘ [Müller, Rhein.
Wb. 5, 1068], thür. melkfaß n. ‚Melkgefäß‘
[Spangenberg, Thür. Wb. 4, 599], mittelelb.
melkfatt n. ‚hölzernes Schöpfgefäß mit senk-
recht nach oben stehendem Griff, flache
Steingutschale, in der man Milch stehen lässt,
damit sie Sahne bilden und dick werden kann‘
[Kettmann, Mittelelb. Wb. 2, 1007], schles.
melkfaß n. ‚Melktrog‘ [Mitzka, Schles. Wb. 2,
867], ndsächs. melkfatt n. ‚Satte‘, auch ‚kleiner
hölzerner Tränkeimer‘ [Jungandreas, Ndsächs.
Wb. 8, 595], schlesw.-holst. melkfatt n. ‚flaches,
rundes Blechgefäß zur Aufnahme der zur Ent-
rahmung bestimmten Milch‘ [Mensing, Schles-
wig-holst. Wb. 3, 622]; vgl. ae. melcingfæt n.
‚Melkeimer‘, meolcfæt n. ‚Gefäß zum Aufbe-
wahren von Milch, Melkeimer‘). Determina-
tivkomp. mit einem Verbalst. als VG und subst.
HG. S. melkan, faz. Vgl. miluhfaz. – melc-
kubilîn n. a-St., Gl. 2,494,8 (in 2 Hss., beide 11.
Jh., frk.): ‚Melkeimer, Melkkübel; mulctrum‘.
Determinativkomp. mit einem Verbalst. als VG
und einem nicht als Simplex überlieferten
Diminutiv. S. melkan, kubil, -ilîn. – melckubilo
m. an-St., Gl. 2,675,14. 687,41 (beide 1. Viertel
des 12. Jh.s, alem.). 689,27 (11. Jh.): ‚Melkei-
mer, Melkkübel; mulctra, sinus lactis‘ (zu den
Belegen vgl. Rohr 1909: 50) (vgl. mhd. melk-
kübel st.m. ‚Kübel zum Melken‘, frühnhd.
melkkübel m. ‚größeres Milchgeschirr‘, nhd.
Melkkübel m. ‚Kübel, in dem die gemolkene
Milch aufgefangen wird‘). Determinativkomp.
mit einem Verbalst. als VG und subst. HG. S.
melkan, kubil, kubilo. – melckuo* f. i-St., Gl.
3,670,27 (13. Jh.): ‚Milchkuh; vacca lacteria‘
(mhd. melkkuo st.f. ‚milchgebende Kuh‘, nhd.
Melkkuh f. ‚dss.‘; mndl. melccoe f. ‚dss.‘; aisl.
mjólkkýr f. ‚dss.‘). Determinativkomp. mit ei-
nem adj. VG und subst. HG. S. melc, kuo. –
Ahd. Wb. 6, 403 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 215. 492.
498. 588; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 771; Schützei-
chel⁷ 219; Starck-Wells 407; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 6, 324 f.
MK