meltûnsâmo m. an-St., Gl. 5,40,6
(11. Jh.): ‚Meldensamen; chrysocolla, semen
atriplicis‘ (mndd. meldensāme m. ‚Frucht der
Melde als Heilmittel‘). Zusammenrückung aus
dem Gen.Sg. von melta (s. d.) und sâmo (s. d.)
wohl nach lat. semen atriplicis. – melzîg ? adj.,
Gl. 3,98,20 (Ende des 12. Jh.s, mfrk.), nur in der
Verbindung melzîg apful: ‚Malzapfel?, Holz-
apfel?; malum Matianum‘. Wahrscheinlich Ab-
leitung mit dem Fortsetzer des Suffixes ur-
germ. *-ǥa-. Wie Bergmann 1977: 268 gezeigt
hat, rechtfertigt die Graphie melzich einen
Lemmaansatz mit -îg (vgl. mfrk. grimmich
‚grimmig‘, -willich ‚-willig‘). Anders verfahren
Splett, Ahd. Wb. 1, 589 und Stark-Wells 396,
die ein Komp. annehmen, dessen VG mit dem
Fortsetzer des Suff. urgerm. *-ika- abgeleitet ist
(noch anders Schützeichel, Glossenwortschatz
6, 248, der den Beleg ohne Berücksichtigung
der Schreibung unter malzapful einordnet). S.
malz, -îg. Vgl. malzapful*. – Ahd. Wb. 6, 409;
Splett, Ahd. Wb. 1, 588. 780; Köbler, Wb. d. ahd.
Spr. 772; Schützeichel⁷ 219; Starck-Wells 407;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 324.
MK