men(i)wa
Band VI, Spalte 307
Symbol XML-Datei TEI Symbol PDF-Datei PDF Zitat-Symbol Zitieren

men(i)wa f. ō(n)-St., ab dem 11. Jh.
in Gl.: ‚Meerrettich(?), Grind-Ampfer, Stumpf-
blätteriger Ampfer; armoratia, gausia [lingua
ignota, Hildeg.], lapatium, lappa, radix‘ (Ru-
mex obtusifolius L.) Var.: -ene-, -env-. –
Mhd. manva, menva f. ‚ein Pflanze; armora-
tia‘, mit sekundären Veränderungen im Stamm-
auslaut in frühnhd. menwelwurz f. ‚Sauer-
ampfer(wurzel)‘, ält. nhd. menwelwur(t)z(el),
volksetym. dann auch mängelwurz, mangel-
wurz u. Ä., nhd. Mangelwurz f. ‚eine Art Amp-
fer‘.

Ahd. Wb. 6, 426; Splett, Ahd. Wb. 1, 1225; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 773; Schützeichel⁷ 220; Starck-Wells 408;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 332; Lexer 1, 2010.
2106; Frühnhd. Wb. 9, 2260 f.; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 49 (armoracia). 318 (lapathum); Dt. Wb. 12, 1549.
– Marzell [1943–79] 2000: 3, 1535 f.

In den anderen germ. Sprachen gibt es keine
Entsprechungen; die ahd. Form beruht auf ur-
germ. *maniō-. Die weitere Etym. ist unklar.
Als Grundlage kommen am ehesten die Wz.
uridg. *men- ‚bleiben, warten‘ (mehrjährige
Pflanze) und *men- ‚emporragen‘ in Frage.
Beide Merkmale sind aber für zahlreiche
Pflanzen zutreffend und zeichnen Ampferarten
u. Ä. nicht sonderlich vor anderen Pflanzen aus.

HB

Information

Band VI, Spalte 307

Zur Druckfassung
Zitat-Symbol Zitieren
Symbol XML-Datei Download (TEI)
Symbol PDF-Datei Download (PDF)

Lemma:
Referenziert in: