merken
Volume VI, Column 345
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merken sw.v. I, seit dem 10./11. Jh. in
Gl., Npw und WH: ‚festsetzen, bestimmen,
kennzeichnen, begrenzen, (be-)merken; colli-
mitare, definire, designare, destinare, finire,
notare terminum facere‘ (mhd. merken, md.
auch mirken sw.v. ‚begrenzen, achtgeben, be-
obachten, beachten, wahrnehmen, bemerken,
erkennen, mit einem Zeichen versehen‘, früh-
nhd. merken sw.v. ‚wahrnehmen, sich zeigen,
offenbaren, etw. hören, etw. betrachten, vor
Augen halten, erkennen, folgern, Kenntnis von
etw. haben, etw. bemerken, anmerken‘, phras.
jmdm. auf den huf merken ‚jmdm. auf Schritt
und Tritt folgen‘, nhd. merken sw.v. ‚wahr-
nehmen, entdecken, bemerken, spüren, im Ge-
dächtnis behalten‘; as. nur tesamna-merkian im
Part.Prät. tesamnagimerkta ‚verbunden; con-
iunctus‘ in Gl. 4,287,2 = WaD 48, 18 [10. Jh.],
mndd. merken sw.v. ‚wahrnehmen, erkennen,
zur Kenntnis nehmen, bemerken, bedenken,
überlegen, mit einem Zeichen versehen‘, im-
per. merke! ‚hör zu!, pass auf!‘, part.prät.
merk[e]t ‚wohlgemerkt, nicht zu vergessen
[dass]‘; andfrk. merken sw.v. ‚bemerken, wahr-
nehmen‘ [LeidW], frühmndl. merken sw.v. ‚mit
einem Zeichen versehen, Kenntnis nehmen,
merken, bemerken, begreifen‘, mndl. merken
sw.v. ‚dss.‘; afries. merka, mirtza sw.v. ‚mer-
ken, beachten, erkennen, verstehen, einsehen,
vermerken, aufzeichnen, markieren‘; aisl. merk-
ja sw.v. ‚kenntlich machen, bezeichnen‘: < ur-
germ. *mark-ie/a-, denominale Ableitung von
urgerm. *marka- n. ‚Zeichen‘). Aus der Aus-
gangsbed. ‚mit einem Zeichen versehen‘ haben
sich die einzelsprachlichen Bedeutungen ‚das
mit einem Zeichen Versehene wahrnehmen, be-
achten und merken‘ entwickelt. S. marka. Vgl.
markôn. – anamerken seit der 2. Hälfte des 9.
Jh.s in Gl.: ‚angrenzen; collimitare‘ (mhd. ane
merken ‚angrenzen‘, nhd. anmerken ‚eine Be-
merkung machen, anzeichnen, bemerken, no-
tieren‘; mndd. anmerken ‚aufmerksam sein,
bemerken‘; mndl. aenmerken ‚dss.‘; afries. on-
merka ‚bemerken, bedenken‘). – bimerken Gl.
2,255,69 (in 2 Hss., 2. Hälfte des 11. und 3.
Viertel des 11. Jh.s) und Npw: ‚bestimmen, be-
zeichnen; designare‘ (mhd. bemerken ‚beob-
achten, prüfen‘, nhd. bemerken ‚wahrnehmen,
entdecken, erkennen, mit Interesse Kenntnis
von etw. nehmen, äußern, einwerfen‘; mndl.
bemerken ‚in Augenschein nehmen, ansehen,
leiten, regeln‘). Vgl. bimarkôn. – gimerken Gl.
2,441,61 (Hs. 10. Jh., Zeit des Gl.eintrags un-
bekannt, bair.[-alem.]). 601,13 (3. Viertel des
11. Jh.s, bair.): ‚merken, bemerken, betiteln; at-
titulare, notare‘ (mhd. gemerken ‚bemerken,
beachten, wahrnehmen, verstehen‘, frühnhd.
gemerken ‚etw. wahrnehmen, bemerken, ver-
stehen, feststellen‘, nhd. mdartl. schweiz. ge-
merken ‚durch Tasten wahrnehmen‘ [Schweiz.
Id. 4, 408]; mndl. gemerken ‚bemerken, wahr-
nehmen‘; ae. gemearcan ‚kennzeichnen, be-
obachten‘). Vgl. gimarkôn. – ûzirmerken Gl.
2,22,4/5 (Ende des 12. Jh.s), nur im Part.Prät.:
‚aus dem Lande vertrieben; extorris‘. – zuo-
merken
Gl. 2,123,69/70 (in 3 Hss., 10. und 10./
11. Jh., alle bair.). 124,1 (Hs. Mitte des 12. Jh.s,
Zeit des Gl.eintrags unbekannt, bair.): ‚angren-
zen; collimitare‘. Vgl. zuomarkôn. – Ahd. Wb.
6, 488 f.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 600; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 36. 99. 419. 775. 1197. 1341; Schützei-
chel⁷ 221; Starck-Wells 409; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 6, 344 f.

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