mesten
Volume VI, Column 364
Symbol XML file TEI Symbol PDF file PDF Citation symbol Citation

mesten sw.v. I, im Abr (1,22,36 [Pa,
Ka]) und weiteren Gl., in Nps und Npw: ‚er-
nähren, mästen; alere, incrassare‘, vorwiegend
im Part.Prät. ‚feist, fett (geworden); altilis, de-
pastus, impinguatus, incrassatus, pascualis,
pinguis, saginatus‘ (mhd. mesten sw.v. ‚reich-
lich füttern, mästen‘, die wârheit mesten unde
mêren ‚die Wahrheit gedeihen lassen‘, bildlich
tôren mestet lop und smeichen ‚Lob und
Schmeichelei mästet Toren‘, frühnhd. mäs-
ten sw.v. ‚reichlich füttern, [Schlachtgeflügel]
stopfen, zum Reifen bringen‘, phras. fremde
tauben mästen ‚Schmarotzer durchfüttern‘,
nhd. mästen sw.v. ‚reichlich füttern‘; mndd.
mesten sw.v. ‚mästen, fett machen‘; frühmndl.
mesten sw.v. ‚mästen‘ [a. 1240], mndl. mesten,
meesten sw.v., tr. ‚mästen‘, intr. ‚fett werden‘;
ae. mæstan sw.v. ‚mästen‘: < westgerm. *mast-
ie/a-). Entweder handelt es sich um eine de-
nominale Ableitung zu erst später bezeugtem
mast ‚Fütterung‘ (s. d.) oder dem kaus. Verb
liegt, wie Riecke 1996: 516 annimmt, ein sonst
nicht bezeugtes Adj. *mast ‚fett‘ zugrunde. Für
diese Annahme könnte das Subst. mestî (s. d.)
sprechen, da f. īn-Stämme meistens von Adj.
abgeleitet sind. Doch ist auch eine subst. Basis
möglich (vgl. ahd. dultî ‚Geduld‘ neben dult,
gidult ‚dss.‘ [s. d.]). S. mast². – fol(la)mesten
Nps und Npw: ‚sich völlig sättigen; satiari‘. –
gimesten Gl. 2,702,51 (10./11. Jh., mfrk.): ‚fett
machen, mästen; distendere‘ (mndl. gemesten
‚mästen‘; ae. gemæstan ‚mästen‘; vgl. mhd. ge-
masten ‚fett werden‘). – Ahd. Wb. 3, 1051; 6,
508 f.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 603; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 309. 419. 776 f.; Schützeichel⁷ 221;
Starck-Wells 403; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 6, 352.

Information

Volume VI, Column 364

Show print version
Citation symbol Citation
Symbol XML file Download (TEI)
Symbol PDF file Download (PDF)

Lemmas:
Referenced in: