mezzo¹
Band VI, Spalte 395
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mezzo¹, mezza m. jan-St./f. jō(n)-St.,
seit der 1. Hälfte des 10. Jh.s in Gl.: ‚(Ge-
treide-)Maß, Hohlmaß; artaba, hemina, he-
minus‘ (mhd. metze, mezze sw.m. ‚kleines Tro-
ckenmaß, ein Flüssigkeitsmaß‘, frühnhd. met-
ze f., selten m. ‚Hohlmaß für Getreide, ge-
eichtes Gefäß mit dem Fassungsvermögen ei-
ner Metze‘, nhd. veraltend Metze f. ‚altes Ge-
treidemaß‘, nhd. mdartl. obd. metze auch m.;
mndd. matte, mette f. ‚Trockenmaß, besonders
für Getreide‘; afries. mēte, mette, miette f.
‚Maß, Längenmaß, Hohlmaß‘; ae. mitta m.
‚Maß für Flüssigkeiten, Trockenmaß‘ < ur-
germ. *met-a/ōn-; vgl. got. mitaþs f. kons. St.
‚Maß‘ < urgerm. *met--). Nomen actionis
zum st.v. V mezzan (s. d.). Die in Kluge²⁵ (s. v.
Metze¹) erwogene Möglichkeit einer Entleh-
nung aus lat. modius ‚Maß, Scheffel‘ mit „Aus-
weichung des Umlauts (von o) zu e“ ist aus
lautlichen und sachlichen Gründen unwahr-
scheinlich, denn mit lat. modius wird gene-
rell ein größeres Maß bezeichnet, das eher
dem ‚Scheffel‘ als der ‚Metze‘ entspricht (vgl.
Schuppener 2002: 326). Lat. modius wurde
aber tatsächlich ins Dt. entlehnt, es erscheint
als ahd. mutti ‚Scheffel‘ (s. d.) neben
ererbtem mezzo, mezza. S. mezzan. Vgl. mut-
ti
. – Ahd. Wb. 6, 540; Splett, Ahd. Wb.
1, 617; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 779. 780;
Schützeichel⁷ 222. 227; Starck-Wells 411. 412
(mezzo¹); Schützeichel, Glossenwortschatz 6,
359. 362 (mezzo²). 421 f. (für graphische Var.
mit Wz.vokal -i- Ansatz mizzo anstelle von mez-
zo). – Rohr 1909: 117 f.; Schuppener 2002: 325–
329.

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