milizzi
Band VI, Spalte 424
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milizzi m./n. ja-St., Gl. 3,488,1 (2. Hälf-
te des 12. Jh.s) nom.sg. milze: ‚Quellgras; eno-
ston‘ (Catabrosa aquatica P. B.) (ält. nhd.
militz als Bez. verschiedener Gräser). Für die
Herkunft des Wortes kommen zwei Möglich-
keiten in Betracht: Entweder handelt es sich um
eine Ableitung von entlehntem ahd. milli ‚Hir-
se‘ (s. d.), gebildet mit dem Fortsetzer des Kol-
lektivsuff. urgerm. *-ita-, oder um eine Über-
nahme aus mlat. milica, melica f. ‚Buchwei-
zen‘. Möglicherweise wurde die mlat. f. En-
dung -a als Nom.Pl.n. interpretiert. Die Erklä-
rung des ahd. m./n. ja-St. bleibt aber schwie-
rig. Eine Entlehnung aus mlat. milicium n., wie
im Dt. Wb. 12, 2217 angenommen wird, ist
unwahrscheinlich, weil das mlat. Wort nicht
‚Quellgras‘, sondern ‚Senf‘ bedeutet. Das lat.
Lemma enoston ist ungewissen Ursprungs (vgl.
Mlat. Wb. 3, 1286). – Ahd. Wb. 6, 586; Splett,
Ahd. Wb. 1, 624; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 782;
Schützeichel⁷ 223; Starck-Wells 414; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 6, 375. – Marzell
[1943–79] 2000: 1, 866 f.

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