milsken sw.v. I, Gl. 2,23,3 (10./11. Jh.,
bair.), nur in der Verbindung gimilskit wîn: ‚mit
Honig gesüßt; sapa‘ (as. melskian sw.v. I, nur
im Part.Prät. ‚mit Honig gesüßt; mellitus‘ in Gl.
3,718,5 [2. Hälfte des 12. Jh.s]; in anderer Bed.
aisl. milska sw.v. ‚mischen‘; vgl. ae. miliscian
sw.v. II ‚mit Honig süßen‘, das von milisc adj.
‚honigsüß, süß‘ abgeleitet ist, ae. gemilscod adj.
‚mit Honig gesüßt‘). Denominale Bildung (vgl.
Mikeleitis-Winter 2001: 181–183). S. milska. –
milta ? f. ō-St., nur in AG: ‚Barmherzigkeit;
pietas‘ (mhd. milte, milde st.f. ‚Barmherzigkeit,
Freundlichkeit, Güte, Gnade‘, frühnhd. milte f.
‚dss.‘, nhd. Milde f. ‚Güte, Nachsicht, Wohl-
wollen‘; mndd. milde f. ‚Barmherzigkeit, Güte,
Freigebigkeit, Mildtätigkeit‘; mndl. milde f.
‚Mildheit, Mitteilsamkeit‘). Deadj. Bildung. S.
milti. – milten sw.v. I, im T, OT: ‚Mitleid ha-
ben, sich erbarmen, helfen; miserēri‘ (mhd. mil-
ten, milden sw.v. ‚mild sein oder werden, sich
mildern, besänftigen, sich erniedrigen, demüti-
gen‘, frühnhd. milten sw.v. ‚sanftmütig werden,
sich barmherzig erweisen, einen Text so glät-
ten, dass er allgemein akzeptiert werden kann‘,
ält. nhd. milden sw.v. ‚besänftigen‘, nhd.
mdartl. schweiz. milten, milden sw.v. ‚mild[er]
werden, die Rauheit verlieren [vom Wetter,
Früchten, Sitten]‘ [Schweiz. Id. 4, 215; Stalder,
Versuch eines schweiz. Id. 2, 210], schwäb.
†milden sw.v. ‚mildern, erleichtern‘ [Fischer,
Schwäb. Wb. 4, 1674; 6, 2 Nachtr. 2573], hess.-
nassau. milden sw.v. ‚feucht [und locker] wer-
den, locker machen‘ [Berthold, Hessen-nassau.
Volkswb. 2, 335]; vgl. ae. mildian sw.v. II ‚mild
werden‘). Deadj. Bildung (vgl. Riecke 1996:
476). S. milti. – irmiltên sw.v. III, Gl. 2,240,25
(Hs. 9./10. Jh., Zeit des Gl.eintrags unbekannt,
alem.): ‚heiter werden; hilarescere‘ (mhd. er-
milten ‚mild machen‘). – miltfrewida f. ō-St.,
nur HHö: ‚barmherzige Freude‘. Determinativ-
komp. mit adj. VG und subst. HG. S. milti, fre-
wida. – miltherzi adj., im T, OT: ‚barmherzig;
misericors‘, eigtl. ‚ein barmherziges Herz ha-
bend‘. Das Possessivkomp. ist mit dem Fort-
setzer des Suff. urgerm. *-i̯a- erweitert. S. milti,
herza. – Ahd. Wb. 6, 587 f.; Splett, Ahd. Wb. 1,
385. 624; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 619. 782 f.;
Schützeichel⁷ 223; Starck-Wells 414; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 6, 376.
MK