minnirôn
Band VI, Spalte 456
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minnirôn sw.v. II, seit Ende des 8./
Anfang des 9. Jh.s in Gl., im T, OT, in NBo,
NCat, NMC, Nps und Npw: ‚verkleinern, ver-
ringern, abschwächen, vermindern, einschrän-
ken, kleiner werden; attenuare, imminuere, mi-
norare, minuere, minutare, rarescere‘, sub-
stantiviert ‚das Verringern; diminutio‘ (mhd.
minnern, minren sw.v. ‚kleiner, geringer ma-
chen, vermindern, verringern, schmälern, klei-
ner werden, abnehmen‘, frühnhd. minnern,
mindern sw.v. ‚abnehmen, zurückgehen, nach-
lassen, verkleinern, einschränken‘, nhd. min-
dern sw.v. ‚geringer werden, sich verringern‘;
mndd. minneren, minren sw.v. ‚vermindern,
herabsetzen, geringer, kleiner werden‘; mndl.
minderen, minneren, minren sw.v. ‚vermin-
dern, verkleinern, klein machen‘; afries. minne-
ria, minria sw.v. ‚vermindern, verringern, sich
vermindern, sich verkleinern‘). Deadj. Bildung.
S. minniro. – giminnirôn in der Sam (1,109,40.
210,29) und weiteren Gl., bei I, im T, OT:
‚(ver-)mindern, abschwächen, vernichten, zer-
stören; annulare, attenuare, comminuere, mi-
nuere‘, part.prät. giminnirôtimminutio‘ (mhd.
geminnern ‚geringer machen, verringern‘, früh-
nhd. geminnern ‚etw. verringern‘). – minni-
runga
f. ō-St., seit dem 10. Jh. in Gl., in NCat:
‚Verminderung; detrimentum, diminutio, dis-
pendium‘ (mhd. minnerunge st.f. ‚Verminde-
rung‘, nhd. Minderung f. ‚das Mindern‘; mndd.
minneringe, minringe f. ‚Verminderung, He-
rabsetzung, Schmälerung‘; frühmndl. minde-
ringhe f. ‚Verminderung‘ [a. 1240], mndl. min-
deringe, minneringe f. ‚Verminderung‘). Ver-
balabstraktum mit dem Fortsetzer des Suffixes
urgerm. *-unǥō-. S. minnirôn, -unga. – min-
nisam
adj., NBo, NMC, Ns und Gl. 1,532,32
(12. Jh.). 565,45 (2. Hälfte des 12. Jh.s). 46 (1.
Hälfte des 13. Jh.s, alle bair.): ‚freundlich, lie-
bevoll, liebenswert, lieblich; affabilis, comis,
diligens, dulcis, serenus‘ (mhd. minnesam adj.
‚liebenswert, lieblich, liebend, freundlich, lie-
bevoll‘, frühnhd. minnsam adj. ‚liebend, liebe-
voll‘ [Dt. Wb. 12, 2246]; nicht zugehörig ist
aisl. minnisamr adj. ‚erinnerlich, dem Gedächt-
nis eingeprägt‘, das von minni n. ‚Gedächtnis,
Erinnerung‘ [Baetke 2005: 421] abgeleitet ist).
Zu den Belegen, zur Bed. und zur Austausch-
barkeit von minnisam und minnihaft vgl. Möll-
mann 1994: 180–184. S. minna, -sam. – Ahd. Wb.
6, 626 ff.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 625; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 785; Schützeichel⁷ 224; Starck-Wells
415. 826; Schützeichel, Glossenwortschatz 6,
383 f.

MK

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