misaloht adj., nur in Nps: ‚aussätzig,
vom Aussatz befallen; immundus‘. Denomi-
nale Ableitung von einem nicht belegten
Substantiv ahd. *misal ‚Lepra‘ mit dem Fort-
setzer des Suffixes urgerm. *-uχta- (vgl. Rie-
cke 2004: 2, 394). S. -oht. – misalsuht f. i-St.,
seit dem 10. Jh. in Gl.: ‚Aussatz; elephanticus
morbus, elephantinus, lepra, pasiz [lingua ig-
nota, Hildeg.]‘ (mhd. miselsuht st.f. ‚dss.‘, auch
umgedeutet zu maselsuht ‚dss.‘, frühnhd. mi-
selsucht f. ‚Aussatz, Lepra‘, ält. nhd. miselsucht
f. ‚Lepra‘ [Dt. Wb. 12, 2257], nhd. mdartl.
schweiz. musel-, moselsucht f. ‚Aussatz‘ mit
volksetym. Anlehnung an mos[en] f. ‚Fleck,
Makel‘ und musel m. ‚beschmutzter Mensch‘
[Schweiz. Id. 7, 281], schwäb. †miselsucht f.
‚Aussatz, Lepra‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 4,
1684], pfälz. miselsucht f. ‚eine nicht näher be-
zeichnete Krankheit‘ [Christmann, Pfälz. Wb.
4, 1340]; mndd. māselsucht f. ‚mit Hautflecken
verbundene Krankheit, insbesondere Aussatz,
Lepra‘ mit volksetym. Anschluss an māsel m.
‚Masern‘; mndl. meselsucht f. ‚Lepra‘). Deter-
minativkomp. mit subst./adj. VG und subst.
HG (zur Krankheitsbez. vgl. Höfler 1899: 711;
Heyne 1899–1908: 3, 149; Riecke 2004: 2,
394 f.). S. misal, suht. – misalsuhtîg adj., seit
dem 12. Jh. in Gl., Npw: ‚aussätzig; leprosus,
pasizio [lingua ignota, Hildeg.]‘ (mhd. misel-
sühtic adj. ‚aussätzig‘, frühnhd. miselsüchtig
adj. ‚aussätzig, an Lepra erkrankt‘, nhd. mdartl.
schweiz. miselsüchtig, moselsüchtig adj. ‚aus-
sätzig‘ [Schweiz. Id. 7, 292], schwäb. †misel-
süchtig adj. ‚dss.‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 4,
1684], bair. miselsüchtig adj. ‚grämlich, lun-
gensüchtig, kränklich, leidend‘ [Schmeller, Bay-
er. Wb.² 1, 1671], kärnt. mislsüchtig adj.
‚kränklich, übel aussehend‘ [Lexer, Kärnt. Wb.
245], tirol. miselsüchtig adj. ‚kränklich, lun-
gensüchtig‘ [Schöpf, Tirol. Id. 439], steir. mi-
selsüchtig adj. ‚grämlich, mürrisch, kränklich,
siech‘ [Unger-Khull, Steir. Wortschatz 463],
siebenbürg.-sächs. miselsüchtig adj. ‚kränklich,
blass, schwächlich‘ [Schullerus, Siebenbürg.-
sächs. Wb. 7, 203]; mndd. māselsüchtich adj.
‚aussätzig‘ mit volksetym. Anlehnung an māsel
m. ‚Masern‘). Denominale Ableitung mit dem
Fortsetzer des Suff. urgerm. *-ǥa- (vgl. auch
Höfler 1899: 711; Riecke 2004: 2, 395). S. mi-
salsuht, -îg. – Ahd. Wb. 6, 646 f.; Splett, Ahd.
Wb. 1, 627. 961; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
786; Schützeichel⁷ 225; Starck-Wells 416. 827;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 392.
MK