morgangeba
Band VI, Spalte 561
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morgangeba f. ō-St., Gl. 2,4,15 (Hs.
11. Jh., Zeit des Gl.eintrags unbekannt): ‚Mor-
gengabe; dos‘ (ae. morgengifu f. ‚dss.‘; aisl.
morgingjöf f. ‚dss.‘; vgl. mhd. morgengâbe st.f.
‚dss.‘, frühnhd. morgengabe f. ‚Zuwendung, die
anlässlich der Eheschließung von einem Partner
an den anderen übereignet wird, Geschenk Got-
tes an den Menschen‘, nhd. Morgengabe f. ‚Ge-
schenk des Mannes an die Ehefrau am Morgen
nach der Hochzeitsnacht, Geschenk der [verwit-
weten] Frau an den [zweiten] Mann, gegensei-
tige Gabe‘; mndd. morgen-, margen-, mergen-
gāve f. ‚dss.‘; mndl. morgengave f. ‚dss.‘). De-
terminativkomp. mit subst. VG und HG. Aus-
führlich zum Rechtsterminus Morgengabe im
DRW 9, 892 ff. S. morgan, geba. – morganîg adj.,
in NBo: ‚morgig; crastinus‘ (mhd. morgenic adj.
‚dss.‘, frühnhd. morgenig adj. ‚dss.‘ [Dt. Wb. 12,
2571], daraus verkürzt nhd. morgig adj. ‚den
folgenden Tag betreffend‘). Desubst. Ableitung
mit dem Fortsetzer des Suff. urgerm. *-ǥa-. S.
morgan, -îg. – morganlîh adj., im APs, T, OT
und Gl. 1,518,49 (3. Viertel des 11. Jh.s, bair.):
‚morgen stattfindend, morgig, crastinus; mor-
gendlich, am Morgen stattfindend, matutinus
(mhd. morgenlich adj. ‚dss.‘, frühnhd. morgen-
lich adj. ‚für den Morgen kennzeichnend,
nächstfolgend [vom Tag]‘, nhd. morgendlich
adj. ‚zur Zeit des Morgens, am Morgen‘ mit
sekundärem -d- [vgl. z. B. irgend, auch im veral-
teten Adj. morgend ‚morgig‘]; mndl. morgenlijc
adj. ‚morgig‘; ae. morgenlīc adj. ‚am Morgen
stattfindend, morgen stattfindend‘; aisl. morgin-
lígr adj. ‚dss.‘). Desubst. Bildung (vgl. Schmid
1998: 321 f. 546). S. morgan, -lîh. – Ahd. Wb. 6,
806
; Splett, Ahd. Wb. 1, 292. 632. 633; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 795 f.; Schützeichel⁷ 227;
Starck-Wells 421. 827; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 6, 432.

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