morichi ? n. ja-St., Gl. 2,457,7 (Hs.
11. Jh., Zeit des Gl.eintrags unbekannt, bair.
[-alem.]). 8 (Hs. 10. Jh., Zeit des Gl.eintrags un-
bekannt, bair.[-alem.]): ‚Weihrauchgefäß; acer-
ra, turibulum‘ 〈Var.: -ihi〉.
Ahd. Wb. 6, 808; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 796; Schütz-
eichel⁷ 227; Starck-Wells 422; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 6, 433; Bergmann-Stricker, Katalog Nr. 579.
771; Graff 2, 845.
In anderen germ. Sprachen hat das Wort keine
Entsprechung. Morphologisch handelt es sich
wohl um eine Bildung auf urgerm. *-aχi̯a-
(s. -ahi). Da dieses Suff. aber in der Regel zur
Bildung von Koll. diente, müsste die Ablei-
tungsbasis ein kollektivischer Begriff sein, der
semantisch zu ‚Weihrauchgefäß‘ führen kann.
Unwahrscheinlich ist die Annahme einer Ab-
leitung von ahd. Môr, pl. Môri ‚Maure‘ (s.
môr), auch wenn der Import von Weihrauch
und ähnlichen Produkten aus Palästina und von
der Arabischen Halbinsel und damit letztlich
aus dem ‚Land der Mauren‘ erfolgte.
HB