mundilen sw.v. I, im Abr (1,120,14. 16
[Kb]. 188,35 [Pa, Kb, Ra]): ‚sprechen, ausspre-
chen; effari, infit‘. Denominale Ableitung mit
-l-Suffix in iterativer Funktion. S. mund, -ilen.
– mundilôn sw.v. II, im Abr (1,120,14 [Pa, Ra].
16 [Pa]): ‚aussprechen; effari‘. Denominale
Ableitung mit -l-Suffix in iterativer Bed. S.
mund, -ilôn. – mundloh n. a-St., nur NBo: ‚Öff-
nung (eines Vulkans); caminus‘ (mhd. munt-
loch st.n. ‚Eingang zu einem Stollen‘, nhd.
fachspr. Mundloch n. ‚Öffnung eines Stollens,
Schachtes an der Erdoberfläche‘). Determina-
tivkomp. mit subst. VG und HG. S. mund, loh.
– bimungôn sw.v. II, bei O und CMM: ‚be-
schwören; adiurare‘ (vgl. frühmndl. monighen
sw.v. ‚die Kommunion empfangen, die Kom-
munion erteilen‘ [a. 1236], mndl. monigen sw.
v. ‚die Kommunion erteilen‘). Es handelt sich
um eine deverbale Bildung vom im Ahd. nicht
belegten sw.v. III *munên (vgl. Feist, Vgl. Wb.
d. got. Spr. 367) nach dem Vorbild heilen sw.v.
I und heil adj. neben heiligôn (s. heilagôn). Vgl.
auch Wilmanns [1906–30] 1967: 2, § 85, 2). –
Ahd. Wb. 6, 834 f. 836 f.; Splett, Ahd. Wb. 1,
570. 597. 636; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 99. 799;
Schützeichel⁷ 228; Starck-Wells 423; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 6, 450.
MK