nahtskuld
Band VI, Spalte 787
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nahtskuld f. i-St., nur in NMC: ‚nächt-
liche Missetat; nocturnum admissum [Interpr.
crimen]‘. Determinativkomp. mit subst. VG
und HG. S. naht, skuld. – nahtskuoh* m. a-St.,
Gl. im SH (Trier 1124/2058, 12. oder 14. Jh.;
vgl. St. Stricker, in Schützeichel 1991: 337):
‚Kothurn; coturnus tragedi [= tragoedi]‘ (mhd.
nahtschuoh st.m. ‚Schuh für den Abend, die
Nacht, Hausschuh‘). Determinativkomp. mit
subst. VG und HG. S. naht, skuoh. – nahtsterno
m. an-St., nur in NMC: ‚Abendstern; stella noc-
tis‘ (frühnhd. nachtstern m. ‚dss.‘ [Dt. Wb. 13,
217]). Determinativkomp. mit subst. VG und
HG. S. naht, sterno. – nahttimbarî f. īn-St., nur
in NMC: ‚Finsternis der Nacht; obscuritas noc-
tis‘. Determinativkomp. mit subst. VG und HG.
S. naht, timbarî. – nahttroffo m. an-St., WH: ‚Tau-
tropfen; guttae noctium‘ (mndd. nachtdrōpen
m.pl. ‚dss.‘; andfrk. nahtdroppo m. ‚dss.‘ im
LeidW; vgl. mhd. nahttropfe sw.m. ‚dss.‘). De-
terminativkomp. mit subst. VG und HG. S. naht,
tropfo. – nahtwacha f. ō-St., in B, GB und Gl.
seit dem 10. Jh.: ‚durchwachte Nacht, Nachtwa-
che, Vigil; lucubraciuncula [= lucubratiuncu-
la], vigilia‘ (mhd. nahtwache st.f. ‚Nachtwa-
che, jmd., der Nachtwache hat‘, nhd. Nacht-
wache f. ‚Nachtdienst, bei dem Wache gehalten
wird, jmd., der Nachtwache hat‘; mndd. nacht-
wāke f. ‚nächtliche Wache, Straßenwache,
nächtliche Gebetswache‘; mndl. nachtwake f.
‚Nachtwache, nächtliche Bewachung‘; ae. niht-
wacu st.f. ‚Nachtwache‘, nihtwæcce sw.f. ‚Nacht-
wache, Vigil‘; aisl. náttvaka f. ‚Nachtwache‘).
Determinativkomp. mit subst. VG und HG. S.
naht, wacha. – nahtwachunga f. ō-St., Gl. 2,
606,32 (in 2 Hss., 10. Jh. und 3. Viertel des
11. Jh.s, beide bair.). 33 (10./11. Jh., bair.):
‚durchwachte Nacht, Nachtwache; lucubratio
(frühnhd. nachtwachung f. ‚dss.‘ [vgl. Bren-
del 1997: 380]; mndd. nachtwākinge f. ‚nächt-
liche Wache, Straßenwache, nächtliche Gebets-
wache‘). Ableitungskomp. S. naht, wachên. –
nahtwahta f. ō-St., im T, OT und Gl. 1,482,13
(12. Jh.): ‚Nachtwache, Wachdienst während der
Nacht, vigilia noctis; Wachsein bei Nacht, lu-
cubraciuncula [= lucubratiuncula]‘ (mhd. naht-
wahte st.f. ‚Nachtwache, jmd., der Nachtwache
hat‘‚ ält. nhd. nachtwacht f. ‚Nachtwache‘ [Dt.
Wb. 13, 222], nhd. mdartl. schweiz. nachtwacht
f. ‚Nachtwache, Nachtwächter‘ [Schweiz. Id.
15, 407], ält. pfälz. nachtwacht f. ‚Wachen in
der Nacht‘ [Christmann, Pfälz. Wb. 2, 41 s. v.
Tagwacht]). Determinativkomp. mit subst. VG
und HG. S. naht, wahta. – nahtwahtri m. ja-
St., Gl. 4,23,71 (2. Viertel des 9. Jh.s, alem.):
‚Nachtwächter; vigil [custos noctis]‘ (mhd.
nahtwahter st.m. ‚dss.‘, nhd. Nachtwächter m.
‚in kleineren Städten angestellter Wächter, der
früher während der Nacht für Ruhe sorgte und
die einzelnen Stunden singend verkündete, jmd.,
der ein Gebäude, einen Betrieb o. Ä. während
der Nacht bewacht‘, übertr. ‚jmd., der träge
ist und eine Situation nicht richtig erkennt‘).
Determinativkomp. mit subst. VG und HG. S.
naht, wahtri. – nahtwîg m. a-St., nur in NMC:
‚nächtlicher Geschlechtsverkehr, Beischlaf; bel-
lum nocturnum [Interpr. zu bellum .i. labor co-
eundi]‘, eigtl. ‚nächtlicher Kampf‘. Determina-
tivkomp. mit subst. VG und HG. S. naht, wîg. –
Ahd. Wb. 6, 1028 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 655 f.
864. 936. 998. 1051. 1052. 1120; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 812 f.; Schützeichel⁷ 233; Starck-Wells
431; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 24.

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