ôdmuotî f. īn-St., im T, OT, bei O und
in LB: ‚Niedrigkeit, Demut; humilitas‘, in mit
ôtmuotî ‚in Demut‘ (mhd. ôtmüete st.f. ‚leichter
Sinn, mildes Gemüt, Demut‘; mndd. ōtmȫde f.
‚gottergebene Haltung, Demut, Bescheidenheit,
Ergebenheit, Schlichtheit, Prunklosigkeit‘; mndl.
ootmoede f. ‚Gnade, Güte, Bescheidenheit, De-
mut‘; vgl. as. ōthmōdi, ōdmōdi n. ja-St. ‚De-
mut‘ [Hel]). Deadj. Abstraktum. S. ôdmuot, ôd-
muoti. – ôdmuotîg adj., bei I, im T, OT, bei O
und Gl. 3,385,1 (12./13. Jh., mfrk.): ‚niedrig-
stehend, demütig; humilis‘ (mhd. ôtmüetec adj.
‚sanft, demütig‘, frühnhd. ödmütig, otmütig adj.
‚leichten, willigen Sinn habend‘ [Dt. Wb. 13,
1154. 1384], nhd. mdartl. rhein. †otmütig
adj. ‚still, bescheiden‘ [Müller, Rhein. Wb. 6,
348], pfälz. †otmütig adj. ‚demütig, beschei-
den‘ [Christmann, Pfälz. Wb. 5, 286], ohess. ot-
mütig adj. ‚sanft, demütig‘ [Crecelius, Ober-
hess. Wb. 645 f.], ält. kurhess. otmütig adj. ‚de-
mütig‘ [Vilmar, Id. von Kurhessen 293], hess.-
nassau. otmütig adj. ‚niedergeschlagen, traurig,
schwächlich, elend, beklagenswert‘ [Berthold,
Hessen-nassau. Volkswb. 2, 531], ält. schlesw.-
holst. odmödig adj. ‚sanft, demütig, gelinde‘
[Mensing, Schleswig-holst. Wb. 3, 828], ält.
meckl. otmödig adj. ‚demütig‘ [Wossidlo-Teu-
chert, Meckl. Wb. 5, 227]; mndd. ōtmȫdich
adj. ‚demütig, tugendhaft, bescheiden, ergeben,
folgsam, untertänig, einfach, schlicht‘, ōtmȫ-
dich māken ‚demütigen‘; frühmndl. ootmoedich
adj. ‚bescheiden, demütig, gnädig, freundlich‘
[a. 1240], mndl. ootmoedich adj. ‚gnädig, de-
mütig, gering, unansehnlich‘). Mit dem Fort-
setzer des Suffixes urgerm. *-ǥa- erweitertes
Possessivkomp. S. ôdmuot, ôdmuoti, -îg. – ôd-
muotgôn sw.v. II, RhC: ‚jmdn. erniedrigen,
demütigen‘ (mhd. ôtmüetegen sw.v. ‚sich de-
mütigen, erniedrigen‘; as. ōthmōdigon sw.v.
II ‚demütigen; humiliare‘, mndd. ōtmȫdigen
sw.v. ‚Demut zeigen, sich erniedrigen, jmdn.
demütigen‘; mndl. ootmoedigen sw.v. ‚ernied-
rigen, sich demütigen‘). Deadj. Bildung. S. ôd-
muotîg. – giôdmuotgôn im T, OT: ‚jmdn. de-
mütigen, erniedrigen; humiliare‘. – Ahd. Wb. 7,
36 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 682; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 428. 841; Schützeichel⁷ 244; Starck-
Wells 449; Schützeichel, Glossenwortschatz 7,
167.

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