olm
Band VI, Spalte 1167
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olm m. a-St., nur in Gl. 2,643,71 (11. Jh.,
bair.) und 3,674,43 (13. Jh., obd.): ‚Molch, Ei-
dechse; stellio‘. – Mhd. olm st.m. ‚Salamander‘,
nhd. Olm m. ‚im Wasser lebender Schwanz-
lurch mit verkümmerten Gliedmaßen, der mit
der Lunge oder durch Kiemen atmet‘.

Ahd. Wb. 7, 87; Splett, Ahd. Wb. 1, 631; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 845; Schützeichel⁷ 245; Starck-Wells 451;
Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 198; Bergmann-Stri-
cker, Katalog Nr. 287. 643; Graff 1, 249; Lexer 2, 155;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 551 (stellio); Dt. Wb. 13,
1283; Kluge²⁵ s. v. Olm; Pfeifer, Et. Wb.² 949. – E. Lang-
broek, ABäG 52 (1999), 148.

In den anderen germ. Sprachen gibt es keine
Entsprechungen.
Nndl. olm ‚Salamander‘ ist aus dem Nhd. ent-
lehnt. Das bei Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 3,
225 angeführte Wort olm ist nicht mndd. und
fehlt daher in Lasch-Borchling, Mndd. Hand-
wb.
Ahd. olm setzt urgerm. *ulma- fort.
In der Literatur findet sich mehrfach (zuletzt S.
Ziegler, in Neri-Ziegler 2012: 200 f. mit Rück-
griff auf Pfeifer, Et. Wb.² 949) die Auffassung,
dass ahd. olm durch „falsche Abtrennung zu
erklären“ ist, und zwar von ahd. molm (s. d.) (zu
falschen Abtrennungen s. etwa nacho). Dies ist
jedoch wenig wahrscheinlich, da beide Formen
etymologisierbar sind. Nach S. Neri, in Neri-
Sturm-Ziegler 2016: 233 ist urgerm. *ulma- m.
‚feuchtes Tier‘ ← ‚faules, modriges Ding‘ ei-
ne Substantivierung des Adj. urgerm. *ulma-
‚faul, modrig‘; eine n-Ableitung urgerm. *ul-
man- ‚faules Holz‘ ist in ahd. olmo fortgesetzt,
wo auch zur weiteren Etym. zu vergleichen ist.

S. olmo.

RS

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