ôrkalc
Band VI, Spalte 1202
Symbol XML-Datei TEI Symbol PDF-Datei PDF Zitat-Symbol Zitieren

ôrkalc m. a-St. (aufgrund der Beleglage
kann zwar ein i-St. nicht ausgeschlossen
werden, ein solcher ist aber wegen des lat. o-St.
weniger wahrscheinlich), seit dem Ende des 9.
Jh.s in Gl.: ‚Goldbronze, Edelmessing; orichal-
cumVar.: ho-; -c(h)-; -o-; -c(h). Das Wort
ist aus lat. aurichalcum n. ‚Messing, Goldbron-
ze‘ entlehnt.

Ahd. Wb. 7, 116 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 688; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 847; Schützeichel⁷ 246; Starck-Wells
452; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 205; Seebold,
ChWdW9 638. – Lüschen 1979: 179.

Lat. aurichalcum n. (> italien. oricalco, frz.
archal, span. auricalco ‚Messing‘) ist sonst
nicht in das Germ. gelangt. Es ist mit volks-
etym. Angleichung an lat. aurum n. ‚Gold‘ (vgl.
Stotz 1996–2004: 3, 7 § 45 Anm. 607) aus lat.
orichalcum n. ‚Bergerz, künstlich bereitetes
Messing‘ hervorgegangen, das selbst (mit An-
lehnung an die Komp.form auri- ‚Gold‘) aus gr.
ὀρείχαλκος m. ‚Bergerz‘ entlehnt ist. Das gr.
Wort ist ein Komp., bestehend aus dem Lok.Sg.
von gr. ὄρος n. ‚Berg, Anhöhe‘ (einer Ablei-
tung von der Wz. uridg. *h₃er- ‚sich in [Fort-]
Bewegung setzen‘) und χαλκός m. ‚Erz, Kup-
fer, Bronze‘ (bereits myk. ka-ko /khalkos/; wohl
ein Lehnwort), also ‚das im Berg befindliche
Erz‘.

Frisk, Gr. et. Wb. 2, 426. 1068 ff.; Chantraine, Dict. ét.
gr.² 796 f. 1199 f. 1337 f. 1366; Beekes, Et. dict. of Gr.
2, 1109 f. 1611 f.; Aura Jorro-Adrados 1985 ff.: 1, 308 f.;
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 1, 85; Ernout-Meillet, Dict.
ét. lat.⁴ 59; Thes. ling. lat. 2, 1493 f.; Körting, Lat.-rom.
Wb.³ Nr. 1062; Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 792;
Wartburg, Frz. et. Wb. 25, 986 ff.

RS

Information

Band VI, Spalte 1202

Zur Druckfassung
Zitat-Symbol Zitieren
Symbol XML-Datei Download (TEI)
Symbol PDF-Datei Download (PDF)

Lemma:
Referenziert in: