ortôn sw.v. II, nur in NCat: ‚etw. be-
grenzen‘ (mhd. orten sw.v. ‚sich erstrecken, aus-
laufen, zu Ende gehen‘, nhd. orten sw.v. ‚die
Position von etw. bestimmen, erkennen, aus-
machen‘). Desubst. Bildung. S. ort. – ortstein
m. a-St., nur Npg: ‚Eckstein; lapis angularis‘
(mhd. ortstein m. ‚Eckstein‘, frühnhd. ortstein
m. ‚Eckstein, Grenzstein‘ [Dt. Wb. 13, 1367], in
anderer Bed. nhd. Ortstein ‚durch Brauneisen
und Humuskolloide verfestigte Sandschicht,
die sich besonders im Unterboden der nord-
deutschen Heide bildet‘ [vgl. Lüschen 1979:
287]). Determinativkomp. mit subst. VG und
HG. S. ort, stein. – ortstupf m. a-St., nur in
NCat: ‚Eckpunkt, Endpunkt‘. Determinativ-
komp. mit subst. VG und HG. S. ort, stupf. –
ortwas adj., in der Sam (1,205,11): ‚spitz, stach-
lig; aculans‘ (aisl. oddhvass adj. ‚dss.‘). Durch
Vertauschung der Glieder gebildetes Determi-
nativkomp. mit subst. VG und adj. HG („um-
gekehrtes“ Possessivkomp.; vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 41). S. ort, was. – ortwassa f. jō(n)-
St., im Abr (1,32,10 [Pa, Ka, Ra]): ‚Spitze, Sta-
chel; aculeus‘. Deadj. Bildung. S. ortwas. – ôr-
wengi n. ja-St., Gl. 1,644,19 (wohl 12. Jh.,
bair.). 19/20 (2. Hälfte des 12. Jh.s, bair.). 20 (1.
Hälfte des 13. Jh.s, bair.); 3,621,28 (11. Jh.).
623,45 (Hs. 1. Hälfte des 12. Jh.s, Zeit des Gl.-
eintrags unbekannt, bair.): ‚Kopfkissen; cervi-
cal‘ (vgl. mndl. oorwengere n. ‚dss.‘). Komp.
aus ôra (s. d.) und -wengi, einer Zugehörig-
keitsbildung mit dem Fortsetzer des Suffixes
urgerm. *-i̯a- zu wanga ‚Wange‘ (s. d.). – Ahd.
Wb. 7, 126 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 688. 689. 931.
957. 1062. 1070; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 847 f.;
Schützeichel⁷ 246; Starck-Wells 453; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 7, 213.
MK