oximel
Band VI, Spalte 1280
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oximel n. a-St., im SH: ‚mit Honig ver-
mischter Wein; oximellum‘. Das Wort ist aus
spätlat. oxymel n. ‚Essig mit Honig vermischt‘
entlehnt. – Mhd. oximel st.n. ‚Sirup‘, nhd. Oxy-
mel n. ‚Sauerhonig‘.

Ahd. Wb. 7, 194; Splett, Ahd. Wb. 1, 1228; Schützeichel⁷
248; Starck-Wells 457; Schützeichel, Glossenwortschatz
7, 232; Lexer 2, 196. – Alanne 1950: 202; Hildebrandt
1974–95: 3, 133.

Ebenfalls aus spätlat. oxymel stammen: mndd.
oximel (neben eximel) n. ‚Arzneimittel aus ver-
schiedenen Pflanzen, Essig und Honig‘; früh-
mndl. oximel ‚aus Honig und Essig bereitete
Medizin‘, nndl. oxymel ‚dss.‘; ae. oxumelle f.
‚Getränk aus Essig und Honig‘, me. oximel
(neben oximelle, oxmel, oxennel) ‚aus Honig
und Essig bereitete Medizin‘, ne. oxymel ‚dss.‘;
nschwed. oxymel ‚aus Honig und Essig berei-
tete Medizin‘.

Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 2, 2, 1340; VMNW
s. v. oximel; eMED s. v. oximel n.; eOED s. v. oxymel n.;
Svenska akad. ordb. s. v. oxymel. – Feulner 2000: 282 f.

Spätlat. oxymel n. ist eine Neubildung (wohl
unter Einfluss von lat. mel n. ‚Honig‘) zu klass.
lat. oxymeli, -litos n. ‚Essig mit Honig ver-
mischt‘ (> afrz., mfrz., nfrz., span. oximel), das
aus gr. ὀξύμελι n. ‚Trank von Essig und Honig‘
entlehnt ist.
Das gr. Wort ist wohl ein Komp. aus gr. ὄξος n.
‚Essig‘ (dessen Kompositionsform meistens die
Gestalt ὀξυ- hat [vgl. etwa ὀξυπέπρι n. ‚Essig-
pfeffer‘]), einer Ableitung von gr. ὀξύς ‚scharf,
stechend, herb, sauer, hell, laut, heftig, hitzig,
rasch‘ (mit unklarer Etym.; vielleicht < uridg.
*h₃ks- [J. Narten, FS Risch 1986: 204–214])
und gr. μέλι, -ιτος n. ‚Honig‘ (s. militou).

Frisk, Gr. et. Wb. 2, 200 f. 399 ff.; Chantraine, Dict. ét.
gr.² 778. 1336; Beekes, Et. dict. of Gr. 2, 925. 1087 ff.; Thes.
ling. lat. 9, 2, 1209 ff.; Wartburg, Frz. et. Wb. 7, 452.

RS

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