paston m. an-St., pl., nur im T: ‚Mast-
vieh; altilia‘. Das mit individualisierendem
n-Suffix gebildete Hapaxlegomenon ist aus
dem substantivierten Part.Perf. (m)lat. pāstus
m. ‚Mastvieh‘ (s. u.) übernommen. – Frühnhd.
past m. ‚Mahl, Festmahl anlässlich der Erle-
gung eines Tieres, Honorar für Privatstunden,
Sonderhonorar‘ ist dagegen aus dem lat. tu-St.
pāstus m. ‚Fütterung, Futter, Nahrungsmittel,
Weide‘ entlehnt.
Ahd. Wb. 7, 210; Splett, Ahd. Wb. 1, 1228; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 855; Schützeichel⁷ 248; Seebold,
ChWdW9 644; Graff 3, 354; Frühnhd. Wb. 3, 99; Götz,
Lat.-ahd.-nhd. Wb. 34 (altilia). – Georges 1913: 1, 344 f.;
2, 1503 f.; Mlat. Wb. 1, 516 f. – DRW 10, 551 f. (Past¹).
Entgegen Vries, Anord. et. Wb.² 423 geht das
in aisl. past n. ‚Speise, Essen‘ übernommene
mndl. Subst. past(e) m./f./n. ‚Teig, Mehlteig‘
nicht auf eine Entlehnung aus lat. pāstus zu-
rück, sondern durch frz. Vermittlung auf nach-
klass. lat. pasta ‚Gericht aus gemischten und
eingebrockten Speisen, Mehlbrei‘. Lat. pasta
stammt aber, wie der Kurzvokalismus der Wz.
und die Bedeutung zeigen, aus gr. πάστη f.
‚Süßigkeit, Konfekt, Mehlbrei‘.
Vries, Anord. et. Wb.² 423.
Bei lat. pāstus ‚geweidet, Mastvieh‘ handelt
es sich um das Part.Perf. zum Verb lat. pāscō
‚weide, füttere, nähre‘. Die Substantivierung zu
pāstus ‚Vieh, Mastvieh‘ tritt innerhalb des Lat.
erst bei Plin. nat. 9, 25 auf.
Daneben ist das im Frühnhd. entlehnte lat. pās-
tus m. ‚Fütterung, Futter, Nahrungsmittel, Wei-
de‘ eine deverbale Ableitung mit dem Verbal-
abstrakta bildenden Suffix -tu- vom genannten
Verb lat. pāscō und zeigt die übliche Kon-
kretisierung von ‚Weidung, Fütterung‘ zu ‚Fut-
ter, Weide‘ (vgl. z. B. lat. vīctus ‚Leben, Le-
bensart, Kost, Speise, Nahrung‘ zu vivō ‚lebe‘;
vgl. Leumann [1926–28] 1977: § 316).
Zur Etymologie von pāscō s. pasc.
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 2, 260; Ernout-Meillet,
Dict. ét. lat.⁴ 486; de Vaan, Et. dict. of Lat. 448 f. –
Müller-Frings 1966–68: 1, 17. 58; 2, 367.
S. pasc.
LS