pflanzri m. ja-St., im Abr (1,172,24
[Pa, Kb, Ra]); 2,207,24 (10. Jh.). 214,68
(1. Viertel des 12. Jh.s, alem.): ‚Gärtner, heli-
tor [= olitor]; junge Pflanze, plantaria‘ (mhd.
pflanzære, pflanzer st.m. ‚junger gepflanzter
Stamm, Pflanze‘, frühnhd. pflanzer m. ‚jmd.,
der pflanzt‘, nhd. Pflanzer m. ‚jmd., der eine
große Fläche bepflanzt‘, als Bed.entlehnung
aus ne. oder ndl. planter ‚Besitzer einer Pflan-
zung in Übersee‘; mndd. planter[e] m. [übertr.,
nur in der Verbindung:] des rechtes planter
‚Verfasser, Begründer einer Rechtsordnung‘;
frühmndl. plantere m. ‚Pflanzer‘ [a. 1240],
mndl. planter m. ‚Pflanzer, Gründer, Stifter‘;
me. plaunter, planter[e] ‚jmd., der eine große
Fläche bepflanzt, Landwirt‘). In der Bed. ‚Gärt-
ner‘ ist das Wort ein Nomen agentis mit dem
Fortsetzer des Lehnsuffixes urgerm. *-ri̯a-, in
der Bed. ‚junge Pflanze‘ ist es eine direkte
Entlehnung aus lat. plantārium n., pl. plantāria
‚Pflanzschule, Baumschule‘ mit dem üblichen
Übertritt in das m. Genus (vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 85, 2). S. pflanza, pflanzôn, -ri. –
pflanzôn sw.v. II, Gl. 1,316,59. 553,18 (beide
Ende des 8./Anfang des 9. Jh.s, alem.). 573,
50/51 (12. Jh.); 2,288,54 (in 2 Hss., 10./11. Jh.
und 3. Viertel des 11. Jh.s, beide bair.), im T, in
Nps, Npg, Npw und WH: ‚pflanzen, einsetzen,
fortpflanzen, ausbreiten; complantare, planta-
re, propagare‘, part.prät. gipflanzôt ‚gepflanzt;
consitus‘ (mhd. pflanzen sw.v. ‚pflanzen, zie-
ren, schmücken‘, intr. ‚Schösslinge treiben,
wachsen, gedeihen‘, frühnhd. pflanzen sw.v.
‚Gewächse in die Erde setzen, pfropfen, jmdn./
etw. schmücken, hineinpflanzen, eingeben, etw.
begründen, gestalten, schaffen‘, nhd. pflanzen
sw.v. ‚zum Anwachsen mit den Wurzeln in die
Erde setzen, fest an eine bestimmte Stelle
setzen oder stellen‘, ugs. sich pflanzen ‚sich
breit irgendwohin setzen‘; mndd. planten sw.v.
‚Pflanzen in die Erde setzen, Ackerbau betrei-
ben, Nutzpflanzen anbauen, kultivieren, pfrop-
fen‘, übertr. ‚etw. einführen, einsetzen‘, part.
prät. gepflanzet ‚angebaut, kultiviert‘; andfrk.
planton sw.v. ‚bepflanzen, gründen, stiften‘
[LeidW], frühmndl. planten sw.v. ‚pflanzen‘,
mndl. planten sw.v. tr. ‚pflanzen‘, intr. ‚sich
festsetzen‘; afries. plantia sw.v. ‚pflanzen‘; ae.
plantian sw.v. ‚pflanzen‘; aisl. planta sw.v.
‚pflanzen, bepflanzen, gründen, stiften‘). De-
subst. Bildung. S. pflanza. – gipflanzôn in NBo:
‚ausbreiten‘, in der Verbindung ferro gipflan-
zôn ‚verbreiten, überliefern; propagare‘ (mhd.
gepflanzen ohne Bed.angabe, frühnhd. gepflan-
zen ‚etw. schaffen, gestalten‘). – Ahd. Wb. 7,
268 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1, 704; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 429. 859; Schützeichel⁷ 250; Starck-
Wells 462; Schützeichel, Glossenwortschatz 7,
278.