proventôn
Band VI, Spalte 1570
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proventôn, provendôn sw.v. II, Gl. 4,
197,6 (1. Drittel des 11. Jh.s, mfrk.): ‚verpfle-
gen, mit Nahrungsmitteln versorgen; annona-
re‘. Die Entlehnungsbasis für das ahd. Verb
ist nachklass. lat. prōvenda ‚Beköstigung, Nah-
rungsration‘. Das trifft auch zu auf mndd. prȫ-
vende, prōvende f. ‚Zuwendung, Spende, Un-
terstützung zum Unterhalt, mit dem Anrecht auf
Einkünfte verbundenes Kirchenamt, Anspruch
auf Unterhalt in einer geistlichen Einrichtung‘;
frühmndl. provende f. ‚Zuteilung für den Le-
bensunterhalt, geistliches Amt mit dem An-
spruch auf Unterhaltszahlung‘ (a. 1200), mndl.
provende f./m. ‚Recht auf tägliche Unterhalts-
leistung in Form von Nahrungsmitteln, Ein-
künfte aus einem geistlichen Stift, Kloster,
geistliches Amt mit dem Anspruch auf Un-
terhaltszahlung‘; afries. prōvenda, pronde m.
‚Pfründe für den Lebensunterhalt des Geistli-
chen, Unterhalt aus einer Pfründe‘ (vgl. Müller-
Frings 1966–68: 2, 410 f.). Weiteres s. pfruon-
ta
. – Splett, Ahd. Wb. 1, 708; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 865; Schützeichel⁷ 252; Starck-Wells
465; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 303.

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