ramft m. a- oder i-St., seit Anfang des
9. Jh.s in Gl.: ‚Einfassung, Rand, Kante, Schild-
buckel; cantus, corona, crepido, labrum, ora,
umbo‘ 〈Var.: -ph-; ranft〉. – Mhd. ranft, ramft
st.m. ‚Einfassung, Rand, Brotrinde‘, frühnhd.
ranft m. ‚Rand, Saum, Einfassung, Rinde,
Schorf‘, nhd. Ranft m. ‚Brotkanten, Brotrinde,
Brotkruste‘.
Ahd. Wb. 7, 662 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 724; eKöbler,
Ahd. Wb. s. v. ramft; Schützeichel⁷ 253; Starck-Wells
471; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 318; Seebold,
ChWdW9 659. 1100; Graff 2, 512; Lexer 2, 341; 3,
Nachtr. 343; Götze [1920] 1971: 173; Dt. Wb. 14, 90 f.;
Kluge²¹ 580; Kluge²⁵ s. v. Ranft; ePfeifer, Et. Wb. s. v.
Ranft.
Das ahd. Wort, das keine Entsprechungen in
den anderen germ. Sprachen hat, setzt west-
germ. *χramfta- (< *χrampta-) fort. Es ist eine
Ableitung zu urgerm. *χrempe/a- (s. rimpfan).
Die in dieser Wortgruppe belegte Bed. ‚End-
stück, Rand‘ ist auch der Ausgangspunkt für die
ahd. Bed. ‚Schildbuckel‘ (= ‚Endstück eines
Schildes‘) und ‚Einfassung‘.
Die in der ält. Literatur vorgenommene Zusammenstel-
lung von ahd. ramft mit der Gruppe um ahd. rinta (s. d.)
ist demgegenüber weniger wahrscheinlich. Da rinta auf
uridg. *h₁rem-dhh₁-o- beruht, gibt es für die Entwicklung
eines -f- keine sichere Erklärungsmöglichkeit; denn zwi-
schen Nasal und *đ wird, anders als zwischen Nasal und
*t, kein Labial eingeschoben. Der Ansatz einer erweiter-
ten Wz. *h₁rem-bh- würde dagegen nur auf eine Wz.ver-
wandtschaft in uridg. Zeit weisen, was kaum überzeugt,
zumal die weiteren bei Pokorny 864 angeführten Wörter
(u. a. ai. rambhá- m. ‚Stütze, Stab‘; dazu vgl. Mayrhofer,
EWAia 2, 434 f.) keine solche Wz. fortsetzen.
Fick 3 (Germ.)⁴ 339. – Walde-Pokorny 2, 372; Pokorny
864. – O’Sullivan 2013: 213; S. Ziegler, in Neri-Sturm-
Ziegler 2016: 180–183.
S. rimpfan.
RS