rammo*² m. an-St., Gl. 4,98,18 (2.
Hälfte des 12. Jh.s): ‚Krampf; spasmos [= spas-
mus]‘ (nhd. mdartl. westf. rām[e] m. ‚Krampf‘
[Woeste, Wb. d. westf. Mda. 209 f.], ndsächs.
ramm m. ‚Muskelkrampf [bes. in der Wade]‘
[Jungandreas, Ndsächs. Wb. 10, 34 Ramm¹], lü-
neb. ramm m. ‚Krampf‘ [Kück, Lüneb. Wb. 2,
624 Ramm²], hamb. ramm m. ‚Krampf‘ [Hamb.
Wb. 3, 947 f. Ramm¹], schlesw.-holst. ramm m.
‚dss.‘ [Mensing, Schleswig-holst. Wb. 4, 37
Ramm²], meckl. ramm m. ‚Krampf‘, übertr. he
hett’n ramm ‚er ist verrückt‘ [Wossidlo-Teuchert,
Meckl. Wb. 5, 767]; mndd. ram st.m., ramme
sw.m. ‚Krampf‘; ae. hramma m. ‚Krampf‘);
vgl. Höfler 1899: 491; Riecke 2004: 2, 403.
Das Wort stammt wohl aus dem Ndd. Vielleicht
ist es auch eine Reimwortbildung nach krammo*
(s. d.) oder durch Kreuzung von rimpfan und
krammo* entstanden. S. rimpfan. – rampfo* m.
an-St., Gl. 4,160,45 (13. Jh., bair.): ‚Krampf;
spasmos [= spasmus]‘ (mhd. rampfe sw.m.,
rampf st.m. ‚Krampf, Unglück, Niederlage‘; vgl.
nhd. mdartl. schweiz. rampf m. ‚Krampf‘
[Schweiz. Id. 6, 947 Rampf¹], schwäb. rampf[e]
m. ‚†Krampf‘, pl. rempfe ‚Falten im Gesicht‘
[Fischer, Schwäb. Wb. 5, 123], ält. bair. rampf
m. ‚Krampf‘ [Schmeller, Bayer. Wb.² 2, 100],
ndsächs. ramp in übertragener Bed. ‚Unfall,
Schicksalsschlag, Betrübnis‘ [Jungandreas,
Ndsächs. Wb. 10, 37]; mndd. ramp m. ‚Krampf‘,
übertr. in den ramp gēven ‚Unglück bringen‘,
den ramp krîgen ‚Schaden, Unglück erleiden‘;
vgl. mndl. ramp m. in übertragener Bed. ‚Un-
heil‘). Verbalabstraktum zum st.v. III rimpfan
(s. d.). – râmunga f. ō-St., in NBo: ‚Trieb, Stre-
ben; intentio‘ (vgl. mndd. râminge f. ‚Beschluss,
Vereinbarung‘; mndl. raminge f. ‚Beschluss‘;
afries. raminge f. ‚Festsetzung, Beschluss‘).
Verbalabstraktum mit dem Fortsetzer des Suff.
urgerm. *-unǥō- (s. -inga). S. râmên. – Ahd. Wb.
7, 664; Splett, Ahd. Wb. 1, 724. 749; eKöbler,
Ahd. Wb. s. v. rāmunga; Schützeichel⁷ 253;
Starck-Wells 471; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 7, 319.
MK