rasta²AWB ? f. ō-St., im 12. Jh. in Gl.: ‚Klum-
pen, Masse; massa‘ 〈Var.: ro-〉 (zu -o- vgl.
Braune-Heidermanns 2018: § 25 Anm. 1, so-
fern es nicht einfach eine Verschreibung ist).
Ahd. Wb. 7, 674; Splett, Ahd. Wb. 1, 1230; eKöbler, Ahd.
Wb. s. v. rasta²; Starck-Wells 472 (rasta²); Schützeichel,
Glossenwortschatz 7, 323; Graff 2, 551.
In den anderen germ. Sprachen scheinen keine
Entsprechungen zu existieren. Aufgrund seiner
Bed. kann schwerlich ein Zusammenhang mit
ahd. rasta ‚Ruhe, Meile‘ (< ‚Intervall‘ ?) (s. d.)
bestehen.
Aufgrund der späten Bezeugung kommen als Vor-
formen urgerm. *rastō-, *χ(u̯)rastō- und *u̯rastō- in
Betracht. Diese weisen auf vorurgerm. *rostā-,
*k(u̯)rostā-, *u̯rostā-, die wiederum Ableitungen
mit dem Suff. uridg. *-teh₂- zur o-stufigen Form
einer Wz. der Gestalt uridg. *(H/k/k̂/ku̯)red(h)(H)-,
*(H/k/k̂/ku̯)ret(H)- oder *(H/k/k̂/ku̯)res(H)-
sein können. Doch ist für urgerm. *rastō-,
*χ(u̯)rastō- und *u̯rastō- auch eine Erklärung als
Fortsetzer von vorurgerm. *rəstā-, *k(u̯)rəstā-,
*u̯rəstā- als Reflexe der schwundstufigen Form
von Wz. der Gestalt uridg. *(H/k/k̂/ku̯)reHd(h)-,
*(H/k/k̂/ku̯)reHt- oder *(H/k/k̂/ku̯)reHs- denkbar.
Schließlich ist es ebenfalls möglich, dass in den
wenigen ahd. Belegen des Wortes die Vokal-
länge immer unbezeichnet geblieben ist (also ei-
gentlich ahd. râsta anzusetzen ist), und somit
dehnstufige Bildungen der angeführten Wz.ty-
pen oder vollstufige Bildungen der letztgenann-
ten, wenn die Wz. *h₁ enthielt, vorliegen. Keine
der diesen Vorgaben entsprechenden uridg. Wz.
(nach LIV²) kann indes ohne die Annahme um-
fangreicher (d.h. mehrstufiger) und oft schwer
zu motivierender (und somit letztlich unwahr-
scheinlicher) semantischer Veränderungen oder
morphophonologischer Zusatzbedingungen (wie
Schwebeablaut o. ä.) sinnvoll mit dem ahd. Wort
in Verbindung gebracht werden.
HB