recho¹ m. an-St., Gl. 4,24,30 (2. Viertel
des 9. Jh.s, alem.): ‚Rächer; ultor‘ (frühmndl.
wreke m. ‚Rächer‘ [a. 1240], mndl. wreke; ae.
in ǣrend-wreca m. ‚Bote, Gesandter‘; aisl. reki
m. ‚Treiber, Verfolger‘). In belegtem uuerecho
ist w in der Anlautverbindung wr- ausnahms-
weise erhalten, e in uuer- ist sekundär (vgl.
Krotz 2002: 640; Braune-Heidermanns 2018:
§ 106). Nomen agentis mit dem Fortsetzer des
individualisierenden Suff. urgerm. *-an-. S.
rechan¹. – recho² m. an-St., seit der 2. Hälfte
des 9. Jh.s in Gl.: ‚Rechen, Harke, Hacke;
rastellum, rastellus, raster, rastrion, rastrum,
verriculum‘ (mhd. rëche sw.m. ‚Rechen, rechen-
förmige Vorrichtung, an der man etw. aufhängen
kann, Kehlbalken‘, mit -n aus den obliquen
Kasus nhd. Rechen m. ‚Harke, Brett mit Klei-
derhaken, gitterähnliche Vorrichtung in einem
Bach, die vom Wasser mitgeführte Gegen-
stände abfangen soll‘; as. reko m. an-St. ‚Re-
chen; rastrum‘ in Gl. 2,726,7 = WaD 110, 30
[10. Jh.] ist aufgrund der Graphie recho wohl
ahd.; vgl. frühmndl. reke f. ‚Egge; rastrum‘ [a.
1240], mndl. reke f. ‚Harke, Rechen, Heure-
chen‘; aisl. reka f. ‚Rechen, Harke‘; daneben
ablautend mndd. rāke f. ‚Rechen, Feuerhaken,
Schüreisen‘; mndl. rake m. ‚Harke‘; ae. racu f.
‚Harke‘). Sachbez. nach Art der Nomina agen-
tis mit dem Fortsetzer des individualisierenden
Suff. urgerm. *-an- (vgl. Krahe-Meid 1969: 3,
§ 91, 3). S. rechan². – Ahd. Wb. 7, 789 f.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 735; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv.
rehho¹, rehho²; Schützeichel⁷ 256; Starck-
Wells 477; Schützeichel, Glossenwortschatz
7, 361 f.
MK