reiden sw.v. I, Gl. 1,265,26 (Sam, zwi-
schen 820/830, bair.). 619,42 (Ende des 8./
Anfang des 9. Jh.s, alem.): ‚kräuseln, kraus
machen; crispare‘ (mhd. reiden sw.v. ‚sich
kräuseln, zusammenschrumpfen, welken‘, nhd.
mdartl. schweiz. -reiden in verreiden sw.v.
‚steif werden‘ [Schweiz. Id. 6, 588]; as.
wrēthian ‚sich erzürnen, in Wut geraten‘ im
Hel, mndd. wrēden sw.v. ‚wild sein, böse sein,
heftig sein‘; frühmndl. wreden sw.v. ‚wild sein,
rasend sein‘ [a. 1240], mndl. wreden sw.v. ‚ver-
härten, hartgesotten werden, wüten, wild wer-
den‘; ae. in ge-wrǣđan ‚zürnen, jmdn. attackie-
ren‘; aisl. reiða sw.v. ‚zornig machen‘ [< ält.
vreiða]: < urgerm. *u̯rai̯þ-ii̯e/a-). Da das sw.v.
I reiden nicht im grammatischen Wechsel zu
dem st.v. I rîdan (s. d.) steht, ist eine Ableitung
vom Adj. reid (s. d.) wahrscheinlicher (vgl.
Riecke 1996: 442). S. reid. – reidi adj., seit dem
12. Jh. in Gl., alle im SH: ‚gekräuselt, kraus;
crispus‘ (mndd. wrēde adj. ‚böse, erbittert, wild,
heftig‘). S. reid. – Ahd. Wb. 7, 850 f.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 746; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. rei-
den, reidi¹; Schützeichel⁷ 257; Starck-Wells
478; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 368.
MK