reitgisindi n. ja-St., in WH: ‚berittenes
Gefolge; equitatus‘ (ält. nhd. reitgesinde n.
‚Reisegefolge‘ [bei Campe]). Determinativ-
komp. mit subst. VG und HG. S. reita, gisindi. –
reithano m. an-St., Gl. 1,618,18 (wohl 9. Jh.):
‚Zuchthahn; gallus gallinaceus‘. Das verbale
VG des Komp. zeigt die o-Stufe (vgl. Suolahti
[1909] 2000: 238 f.). Die Wortbildung des
Komp. ist auffällig, da verbale VG sonst nicht
ablauten oder einen sw. Verbalstamm haben;
vgl. bachûs ‚Bäckerei‘ : backan ‚backen‘,
wintskûfala ‚Worfschaufel‘ : wintôn ‚worfeln‘.
S. rîtan, hano. – reithuoba f. ō(n)-St., Gl.
1,274,54 (in 2 Hss., beide Anfang des 9. Jh.s,
alem.[-frk.]): ‚für den Reiterdienst [= militäri-
scher Dienst zu Pferde] verliehenes Landstück‘
(vgl. DRW 11, 817). Die Bed.angabe ‚Bauern-
gut, Meierei‘ für reithuoba bei Splett, Ahd. Wb.
1, 412. 741 und Stack-Wells 479 erfolgte vom
lat. Lemma colonia ‚Meierei, Bauerngut, Vor-
werk, Pachtgut‘ (vgl. Georges 1913: 1, 1281)
aus. S. rîtan, huoba. – Ahd. Wb. 7, 877; Splett,
Ahd. Wb. 1, 351. 412. 741. 758; eKöbler, Ahd.
Wb. s. vv. reitgisindi, reithano, reitihuoba;
Schützeichel⁷ 258; Starck-Wells 479; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 7, 378.
MK