rihunga
Band VII, Spalte 479
Symbol XML-Datei TEI Symbol PDF-Datei PDF Zitat-Symbol Zitieren

rihunga f. ō-St., Gl. 2,267,18 (in 3 Hss.,
10. Jh., bei 1 Hs. von 1087 Zeit des Gl.eintrags
unbekannt, alle bair.). 18/19 (in 2 Hss., 10./11.
Jh. und 3. Viertel des 11. Jh.s, beide bair.).
552,79 (Hs. Ende des 10. Jh.s, Zeit des Gl.ein-
trags unbekannt): ‚Keuchen, Würgen, Schnau-
ben, Atmen; anhelitus, singultus‘. – Ält. nhd.
Riechung f. ‚Tätigkeit des Riechens, Hervorbrin-
gen eines Geruchs‘ (Dt. Wb. 14, 913), das von
eKöbler, Ahd. Wb. s. v. rihunga hierzu gestellt
wird, bleibt fern, dieses gehört zu ahd. riochan
(s. d.). Auch im Dt. Wb. 14, 913 angeführtes
RiechungExhalatio‘ bei Josua Maaler, Die
Teütsch spraach, 1561, 333a kann aufgrund
seiner Bed. (lat. exhalatio ‚Ausdünstung‘)
schwerlich zu ahd. rihunga gestellt werden.

Ahd. Wb. 7, 1014; Splett, Ahd. Wb. 1, 1230; eKöbler,
Ahd. Wb. s. v. rihunga; Schützeichel⁷ 261; Starck-Wells
485; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 413; Graff 2,
436. – Riecke 2004: 2, 406.

In den anderen germ. Sprachen gibt es keine
Entsprechungen: < westgerm. *rihungō- < ur-
germ. *(/χ)re/iχunǥō-.
Aufgrund des Vokalismus ist eine Zusammen-
stellung mit der (etwa bei Graff 2, 436 erwoge-
nen) Sippe von ahd. rohôn sw.v. II bzw. rhen
sw.v. I ‚brüllen‘ (s. dd.; < urgerm. *ruχ-ōe/a-
bzw. *ruχ-e/a-) nicht möglich.
Ahd. rihunga kann eine Bildung zu Wz. folgen-
der Struktur sein: vorurgerm. *(H/k//)re()k/-.
Zu keiner dieser potentiell zugrunde liegenden
Wz. lassen sich Anknüpfungsmöglichkeiten
außerhalb des Germ. finden, die semantisch
sinnvoll wären. Am ehesten handelt es sich um
eine onomatopoetische Bildung.

HB

Information

Band VII, Spalte 479

Zur Druckfassung
Zitat-Symbol Zitieren
Symbol XML-Datei Download (TEI)
Symbol PDF-Datei Download (PDF)

Lemma: