ringen sw.v. I, in NMC und Gl. in Rom,
BV. Chigi H V 165 (2. Drittel des 11. Jh.s,
obd.[-frk.]; vgl. Siewert 1989: 142): ‚zu einem
Kreis formen, umschließen; cohibēre‘, part.
prät. giringit ‚kreisförmig; in circulum ductus‘
(mhd. ringen sw.v. ‚mit einem Ring verse-
hen‘, frühnhd. ringen sw.v. ‚dss.‘ [Dt. Wb. 14,
1001], nhd. mdartl. schweiz. ringen sw.v. ‚ein
Schwein mit einem Nasenring versehen‘
[Schweiz. Id. 6, 1099 f. ringen¹], schwäb. †rin-
gen sw.v. ‚den Wein durch einen Ring aus ver-
schiedenen Gewürzen wohlschmeckend ma-
chen‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 5, 360 f. ringen²],
vorarlb. ringen sw.v. ‚mit einem Ring versehen
[speziell bei der Sau]‘ [Jutz, Vorarlberg. Wb. 2,
735 ringen³], rhein. ringen sw.v. ‚mit einem
Ring versehen‘ [Müller, Rhein. Wb. 7, 443],
osächs. ringen sw.v. ‚mit einem Ring versehen
[beim Schwein, Bullen]‘ [Frings-Große, Wb.
d. obersächs. Mdaa. 3, 473 ringen¹], meckl.
ringen sw.v. ‚einen Ring bilden‘ [Wossidlo-
Teuchert, Meckl. Wb. 5, 915 ringen¹], preuß.
ringen sw.v. ‚einen Ring durch einen Schwei-
nerüssel ziehen‘ [Riemann, Preuß. Wb. 4, 845];
mndd. ringen sw.v. ‚[Schweinen] einen Ring
durch den Rüssel ziehen, eiserne Radreifen auf-
ziehen, umringen, Torf zum Trocknen in kleine
runde Haufen legen, Holz nach einem bestimm-
ten Zählmaß bündeln‘; mndl. ringen sw.v.
‚[Ferkel] mit einem Ring durch den Rüssel
versehen‘; aisl. hringja ‚umringen‘). Desubst.
Bildung. S. ring. – giringen¹ Gl. 1,484,61 (3.
Viertel des 11. Jh.s, bair.). 61/62 (10./11. Jh.,
bair.). 62 (in 2 Hss., 10. Jh. und 2. Hälfte des
10. Jh.s, beide bair.). 62/63 (Hs. 1. Hälfte des
12. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags unbekannt, bair.)
und vielleicht Gl. 2,697,67 (wohl Anfang des
11. Jh.s): ‚einen Kreis bilden, zusammen-
knüpfen; congirare, subnectere‘. – umbiringen
bei I, in NCat, NMC, Nps, Npw, Gl. 2,765,19
(9. Jh., bair.) und Griffelgl. in München,
Clm. 6383 (Ende des 8. Jh.s, alem.; vgl. Ernst-
Nievergelt-Schiegg 2019: 403): ‚umringen, um-
grenzen, umgeben; ambire, circumagere, deter-
minare circa, gyro vallare, in circu(m)itu
alicuius esse, sepire [= saepire]‘, part.prät. um-
biringit ‚im Kreis gedreht; rotatus‘, in der Ver-
bindung umbiringit stân ‚im Kreis geordnet
herumstehen; in ordine circumstare‘ (mhd. um-
beringen ‚umringen, umzingeln‘, nhd. umrin-
gen ‚dicht umgeben, umdrängen‘; frühmndl.
omberinghen ‚umgeben, einkreisen, einschlie-
ßen‘ [a. 1291–1300], mndl. ommeringen ‚um-
geben, umringen‘; ae. ymbhringan ‚umgeben,
umschließen, umringen‘). – Ahd. Wb. 7,
1041 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 750; eKöbler,
Ahd. Wb. s. vv. giringen¹, ringen¹, umbiringen;
Schützeichel⁷ 261; Starck-Wells 486; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 7, 422. – Riecke
1996: 283.
MK