rta f. ō(n)-St.?, Gl. 3,657,20 (Anfang
des 11. Jh.s, obd.); 4,93,22 (2. Hälfte des 12.
Jh.s und Ink.): ‚Hobel; runcina‘. Falls das Wort
ursprünglich mit h- anlautete, was wegen feh-
lender Entsprechungen in anderen germ. Spra-
chen nicht nachweisbar ist, könnte das Wort mit
rîdo ‚Zittern‘ in Verbindung gebracht werden.
Die Vorform wäre so als urgerm. *χrīđōn- oder
*χriđōn- anzusetzen, das dann im grammati-
schen Wechsel zu rîdo (s. d.) stehen würde. Be-
nennungsmotiv könnten die relativ kleinen Be-
wegungen beim Hobeln sein, die an Zittern
erinnern. S. rîdo. – rtabanc f./m. i-St., Gl.
3,678,27 (13. Jh.): ‚Hobel ?; runcina‘. Die ahd.
Übersetzung des lat. Lemmas ist nicht ganz
korrekt, da runcina ausschließlich ‚Hobel‘ be-
deutet. Der aus dem 13. Jh. stammende Gl.be-
leg meint möglicherweise schon ‚Hobelbank‘,
da mit mhd. banc nicht nur die Bank als Sitzge-
legenheit bezeichnet wurde (vgl. z. B. mhd.
hack[e]banc st.f. ‚Bank in der Küche zum Zer-
hacken des Fleisches‘) (anders H. Tiefenbach,
in Jankuhn 1983: 727). S. rta, banc. – Ahd.
Wb. 7, 1088. 1093; Splett, Ahd. Wb. 1, 41. 746;
eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. rita, ritabank; Schütz-
eichel⁷ 262; Starck-Wells 488; Schützeichel,
Glossenwortschatz 7, 445. – Heyne 1899–1908:
4, 13 und Anm. 25.
MK