rîtarôn
Band VII, Spalte 569
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rîtarôn sw.v. II, seit Anfang des 9. Jh.s
in Gl., im T, OT und Npg: ‚sieben, durchseihen;
cribrare‘ (mhd. rîtern sw.v. ‚durch die Reiter
schütteln, sieben, reinigen, auslesen‘, ält. nhd.
reitern sw.v. ‚durch die Reiter geben, sieben‘,
nhd. mdartl. schweiz. rîteren sw.v. ‚sieben,
sichten, prüfen, um eine Auslese zu treffen‘
[Schweiz. Id. 6, 1727 ff.], els. ritteren sw.v. ‚auf
dem Getreidesieb reinigen‘ [Martin-Lienhart,
Wb. d. els. Mdaa. 2, 304], bad. reitern sw.v.
‚mit der Reiter sieben‘ [Ochs, Bad. Wb. 4, 261],
schwäb. reiteren sw.v. ‚durchsieben‘ [Fischer,
Schwäb. Wb. 5, 294 reiteren²], vorarlb. reiteren
sw.v. ‚mit der Reiter sieben, auf die Probe stel-
len‘ [Jutz, Vorarlberg. Wb. 2, 706], bair. reitern
sw.v. ‚durch die Reiter schütteln, sieben‘
[Schmeller, Bayer. Wb.² 2, 180], kärnt. reitern
sw.v. ‚durch die Reiter schütteln‘ [Lexer,
Kärnt. Wb. 207], tirol. raitern sw.v. ‚mit der
Reiter sieben, Trauben durch ein weites Sieb
entkernen‘ [Schöpf, Tirol. Id. 548; Schatz, Wb.
d. tirol. Mdaa. 2, 480], nassau. reitern sw.v.
‚sieben‘ [Kehrein, Volksspr. u. Wb. von Nassau
327], südhess. reitern sw.v. ‚dss.‘ [Maurer-
Mulch, Südhess. Wb. 4, 1358], ohess. reitern
sw.v. ‚dss.‘ [Crecelius, Oberhess. Wb. 691],
kurhess. reitern, rettern, rittern sw.v. ‚dss.‘
[Vilmar, Id. von Kurhessen 323], hess.-nassau.
reitern sw.v. ‚Getreide sieben, fein regnen‘,
sich reitern ‚sich machen‘ [Berthold, Hessen-
nassau. Volkswb. 2, 837 reitern²], thür. reitern
sw.v. ‚mit einer Reiter sieben‘ [Spangenberg,
Thür. Wb. 5, 143 reitern²], osächs. reitern sw.v.
‚Getreidekörner mit einem Sieb reinigen‘
[Frings-Große, Wb. d. obersächs. Mdaa. 3, 463
reitern²], schles. reitern sw.v. ‚sieben, gedro-
schenes Getreide reinigen, sich viel mit einer
Sache beschäftigen, hin- und herbewegen‘
[Mitzka, Schles. Wb. 2, 1110], siebenbürg.-sächs.
reitern sw.v. ‚mit der Reiter sieben, jmdn.
schütteln‘ [Schullerus, Siebenbürg.-sächs. Wb.
9, 171]; as. hrīdron sw.v. II ‚durchsieben, aus-
stampfen; cribrare, triturare [vielleicht ver-
wechselt mit cribrare; vgl. Mikeleitis-Winter
2001: 99]‘ in Gl. 1,728,34 = WaD 79, 2 [11. Jh.];
2,241,23 = WaD 81, 30 [11. Jh.]; ae. hrīdrian
sw.v. ‚sieben, die Spreu von etw. trennen‘). De-
subst. Bildung. S. rîtara. – girîtarôn nur in Npw:
‚sieben‘ (ae. gehrīdrian ? ‚sieben‘). – Ahd. Wb.
7, 1092 f.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 759; eKöbler, Ahd.
Wb. s. v. rītrōn; Schützeichel⁷ 263; Starck-Wells
489; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 447.

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