riubAWB adj., in Gl. 2,524,58 (10. Jh.,
alem.). 545,74 (11. Jh., obd.), beide Male in
der pron. Form riuber (2,524,58 geschrieben
〈rkxbfr〉): ‚grimmig; severus‘. Die in den gän-
gigen Wörterbüchern zum Ahd. vorgenom-
mene Einordnung (nicht so Heidermanns, Et.
Wb. d. germ. Primäradj. 306 f. vs. 447 f.) von
ahd. riub unter dem Lemma riob ‚schorfig,
räudig, aussätzig‘ (s. d.) ist nicht haltbar. Ahd.
riob geht auf urgerm. *χreu̯ƀa- zurück, wäh-
rend es im Falle von riub keinerlei Hinweise
auf anlautendes urgerm. *χ- gibt. Die Vorform
ist vielmehr urgerm. *reu̯b-(i̯)a-. Auch sind
die Bed. beider Wörter (‚schorfig‘ vs. ‚grim-
mig‘) schwerlich zu vereinen. Der Vokalis-
mus von riub ist entweder am zugehörigen
Abstraktum âriubî ‚Grauen, Härte‘ (s. d.) aus-
gerichtet oder stammt von einem zugrunde lie-
genden ja-St. Weiteres zur Etym. s. u. âriub,
roub.
Ahd. Wb. 7, 1062 (Ansatz riob); Splett, Ahd. Wb. 1, 759;
eKöbler, Ahd. Wb. (fälschlich) s. v. riob; Schützeichel⁷
262 (fälschlich s. v. riob erfasst? Ein Eintrag riub fehlt.);
Starck-Wells 487 (s. v. riob); Schützeichel, Glossen-
wortschatz 7, 433 (s. v. riob); Bergmann-Stricker, Kata-
log Nr. 65. 402; Seebold, ChWdW8 242 (âriub); ders.,
ChWdW9 684 (âriub); Graff 4, 1155. – Schwarz 1986:
35. – Heidermanns, Et. Wb. d. germ. Primäradj. 447 f.
HB