rôtlâcha f. n-St., seit dem. 10. Jh. in Gl.:
‚Brunnenkresse ?, Gemeines Kreuzkraut ?, Floh-
Knöterich ?; senecion‘ (Nasturtium officinale
R. Br., Senecio vulgaris L., Polygonum persicaria
L.) 〈Var.: -thl-, -dl-, -l-; -hh-〉.
Ahd. Wb. 7, 1168 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 508. 766;
eKöbler, Ahd. Wb. s. v. rōtlāhha; Schützeichel⁷ 265;
Starck-Wells 493; Schützeichel, Glossenwortschatz 7,
485; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 526 (senecium). –
Marzell [1943–79] 2000: 3, 301–306. 934; 4, 276–287.
Ahd. rotlâcha, das in den anderen germ. Spra-
chen keine Entsprechungen hat, ist ein Komp.
aus rôt und lâcha (s. dd.). Der Name nimmt ei-
nerseits Bezug auf die rötliche Färbung des
Stängels und die rötlichen Flecken der Blätter
beim Floh-Knöterich (vgl. die daneben stehen-
den Bez. wie Rote Wurzel oder Blutkraut), an-
dererseits auf die medizinische Wirkung der
Pflanzen (vgl. auch etwa die Bez. Heilblatt für
den Floh-Knöterich, Heilkresse für die Brun-
nenkresse oder ahd. selblâcha [s. d.] für das Ge-
meine Kreuzkraut).
Die Kombination beider Elemente legt nahe,
dass ahd. rotlâcha primär den Floh-Knöterich
bezeichnet hat.
Tiefenbach, As. Handwb. 316 (s. v. rôdlāka [?], lediglich
mit einem ahd. Beleg).
RS