rouchen sw.v. I, im T, OT, bei O, in
NMC und wohl seit dem 9. oder 10. Jh. in
Gl.: ‚ein Rauchopfer darbringen, beräuchern;
adolēre, incensum, nidoribus supplicare,
suffire, turificare, vaporare‘ (mhd. rouchen,
röuchen sw.v. ‚riechen, rauchen, rauchig ma-
chen, räuchern, beräuchern‘, nhd. rauchen
sw.v. ‚Rauch ausstoßen, dampfen, Tabakpro-
dukte konsumieren, indem man den Rauch ein-
atmet und wieder ausstößt, räuchern‘, ält. nhd.
und nhd. mdartl. auch räuchen [Dt. Wb. 14,
245] wie schweiz. räuchen sw.v. ‚[Fleisch]
räuchern‘ [Schweiz. Id. 6, 101 f.], els. räüchen
sw.v. ‚dss.‘ [Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa.
2, 223], bad. räuchen sw.v. ‚räuchern, qualmen,
blaken, nach Rauch riechen‘ [Ochs, Bad. Wb.
4, 203 f.], schwäb. räuchen sw.v. ‚räuchern‘
[Fischer, Schwäb. Wb. 5, 173 f.], vorarlb. räuchen
sw.v. ‚Rauch entwickeln, räuchern, selchen‘
[Jutz, Vorarlberg. Wb. 2, 662], rhein. räuchen
sw.v. ‚[Fleisch, Wurst] räuchern‘, einen räuchen
‚jmdn. betrügen, anschmieren‘ [Müller, Rhein.
Wb. 7, 156 f.], südhess. räuchen sw.v. ‚[Fleisch]
räuchern‘ [Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 4,
1263], schles. räuchen sw.v. ‚räuchern, rauchen‘
[Mitzka, Schles. Wb. 2, 1087]; mndd. rôken,
rö̂ken sw.v. ‚Rauch absondern, rauchen, damp-
fen‘, rö̂ken, rôken sw.v. ‚räuchern‘; frühmndl.
roken sw.v. ‚rauchen, räuchern‘ [a. 1240], mndl.
roken sw.v. ‚dss.‘; afries. rka sw.v. ‚rauchen,
Rauch aufsteigen lassen‘; ae. rēcan sw.v. ‚rau-
chen‘; aisl. reykja sw.v. ‚rauchen, räuchern‘).
Nach Seebold, Germ. st. Verben 380 ist das
sw. Verb wohl denominal (< urgerm. *rau̯ki-),
möglich ist aber auch Ableitung vom st.v. rio-
chan (s. d.). S. rouh. – girouchen nur in NMC:
‚mit Weihrauch beräuchern; aromatibus litare‘
(ae. gerēcan ‚rauchen, räuchern‘). – Ahd. Wb.
7, 1185 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 754; eKöbler, Ahd.
Wb. s. vv. girouhhen, rouhhen; Schützeichel⁷
265; Starck-Wells 494; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 8, 5. – Riecke 1996: 564 f.
MK