rûnilri m. ja-St., nur Gl. 1,757,16 (12.
Jh.): ‚Murrer; susurro‘. Nomen agentis mit
dem durch Fehlsegmentierung entstandenen
kombinierten Suff. -lri (s. -ri). S. rûnên. –
runistrang m. a-St., Gl. 2,337,17/18 (1. Hälfte
des 12. Jh.s); 4,239,15 (Hs. 12. Jh., Zeit des
Gl.eintrags unbekannt): ‚Laufseil, Zuggarn; li-
nea, plaga‘, eigtl. ‚Strick, an dem das Netz ab-
läuft‘. Determinativkomp. mit einem i-stämmi-
gen Subst. im VG (vgl. Gröger 1911: 145. 424).
Wenig wahrscheinlich ist die von Siewert
1986: 121 erwogene Anbindung des KVG an
girûni ‚Geheimnis‘ (s. d.) und verwandte Bil-
dungen. Danach wäre das Komp. als ‚verborge-
ner Strick‘ zu paraphrasieren. – Ahd. Wb. 7,
1230 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 753. 947; eKöbler,
Ahd. Wb. s. v. runistrang; Schützeichel⁷ 266;
Starck-Wells 497; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 8, 23. – Siewert 1986: 120–122.
MK