ruomen sw.v. I, im Abr (1,132,34 [Kb]),
Gl. im Clm. 6300 (Ende des 8. oder Anfang des
9. Jh.s, bair.; vgl. Glaser 1996: 210 f. Nr. 148)
und zahlreiche weitere Gl., in MH, WK, H, bei
O, in NBo, Nps, Npg, Npw: ‚rühmen, prahlen,
sich anmaßen, sich zur Schau stellen, lobpreisen;
adplaudere [= applaudere], arrogare, ferre,
gloriari, glorificare, iactare, iactitare, laudare,
manifestare, ostentare, referre, strepere‘, sih
ruomen ‚sich rühmen; se iactare‘, part.präs.
ruomenti ‚hochmütig, dünkelhaft, anmaßend;
arrogans, iactans‘ (mhd. rüemen, ruomen sw.v.
‚rühmen, preisen, prahlen‘, nhd. rühmen sw.v.
‚die Vorzüge von jmdm./etw. überschwänglich
lobend hervorheben‘, sich rühmen ‚auf etw.
stolz sein‘; as. hrōmian sw.v. I ‚prahlen [mit],
sich rühmen, sich großtun; iactare‘ im Hel und
Gl. 2,718,12 [wohl 10. Jh.], mndd. rö̂men sw.v.
‚preisen, loben, rühmen, prahlen‘, sik rö̂men
‚sich rühmen, sich brüsten mit etw.‘, sik rö̂men
tegen/wedder ‚sich überlegen fühlen‘; früh-
mndl. roemen sw.v. ‚rühmen, loben‘ [a. 1201–
1225], mndl. roemen sw.v. ‚rühmen, prahlen,
angeben‘; ae. hrӯman, hrēman sw.v. ‚rufen,
[auf-]schreien, prahlen‘; aisl. róma sw.v.
‚schreien, sprechen‘). Desubst. Bildung. S.
ruom. – biruomen Nps und Npw: ‚rühmen,
prahlen‘ (mhd. berüemen, beruomen ‚rühmen,
prahlen‘, part.prät., adj. berüemet ‚berühmt‘,
frühnhd. [sich] berümen ‚jmdn. preisen, prah-
len, sich stolz zu etw. bekennen, etw. behaup-
ten‘, part.prät., adj. berümt ‚geschätzt, ange-
sehen, bekannt‘, nhd. (sich) berühmen ‚sich
rühmen‘, part.prät., adj. berühmt ‚aufgrund be-
sonderer Leistung weithin bekannt‘; mndd.
berö̂men ‚prahlen, als wahr unterstellen, als
Entschuldigung in Anspruch nehmen‘; früh-
mndl. beroemen ‚aufschneiden, prahlen‘ [a.
1240], mndl. beroemen ‚dss.‘). – firruomen
NBo, nur part.prät.: ‚dünkelhaft‘, in der Ver-
bindung lîhti inti firruomit (scilicet wesan)
‚im Leichtsinn der Anmaßung (scilicet sein);
in levitate arrogantiae (scilicet esse)‘ (mhd.
verrüemen ‚durch Prahlen verscherzen, öffent-
lich vor Gericht behaupten‘, part.prät., adj. ver-
rüemet ‚berühmt‘, frühnhd. verrümen ‚berühmt
machen‘ [Dt. Wb. 25, 1028], nhd. mdartl.
schweiz. verrüemen ‚völlig rühmen‘, part.prät.,
adj. verrüemt ‚berühmt, verrufen‘ [Schweiz. Id.
6, 932 f.], els. †verrümpt ‚berühmt‘ [Martin-
Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 2, 258], schwäb.
†verrümt part.prät. ‚berühmt, berüchtigt‘ [Fischer,
Schwäb. Wb. 2, 1283]). – giruomen bei O: ‚rüh-
men‘ (mhd. gerüemen ‚sich rühmen‘, frühnhd.
gerümen ‚etw./sich rühmen, preisen, sich brüs-
ten‘). – Ahd. Wb. 7, 1270 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1,
775; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. biruomen, firruo-
men, giruomen, ruomen; Schützeichel⁷ 268;
Starck-Wells 499; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 8, 37 f.
MK