rûtezzen ? sw.v. I, Gl. 2,163,65 (Hs.
Anfang des 9. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags unbe-
kannt, bair.), nur 3.sg.konj. ruotaci: ‚sich auf
etw. stürzen ?; proruere‘. Deverbale Bildung
mit dem Fortsetzer des Suff. urgerm. *-iti̯a- in
intensiv-iterativer Funktion (vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 193; vgl. auch Riecke 1996: 232, der
wohl aufgrund der Graphie ein Lemma ruotaz-
zen ansetzt). S. rûtôn, -azzen. – rutichôn sw.v.
II, Gl. 1,290,29 (in 2 Hss., beide Anfang des 9.
Jh.s, alem.[-frk.]). 422,4 (3. Viertel des 11. Jh.s,
bair.). 424,43 (Anfang des 9. Jh.s, alem.[-frk.]):
‚rötlich schimmern, rötlich glänzen; rutilare‘.
Ableitung von einem kurzvokalischen Adj. *rot
(neben langvokalischem rôt), das wegen rotên
‚rötlich schimmern‘ (s. d.) vorauszusetzen ist
(vgl. auch Krahe-Meid 1969: 3, § 194, 1a). –
Ahd. Wb. 7, 1304; Splett, Ahd. Wb. 1, 760. 767;
eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. ruotezzen, rutihhōn;
Schützeichel⁷ 268; Starck-Wells 500; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 8, 43. 49 f.
MK