rutta* f. n-St., seit dem 12. Jh. in Gl.:
‚Aalquappe; alopida, rupa‘ 〈Var.: -gt-; -tte,
-t(t)〉. Das Wort ist aus lat. rubēta f. ‚Kröte‘ ent-
lehnt. – Mhd. rûte (-tt-) sw.f. ‚Aalquappe‘, nhd.
Rutte f. ‚(zu den Dorschfischen gehörender)
im Süßwasser lebender, großer Raubfisch von
graubrauner Färbung mit langer Afterflosse‘.
Ahd. rutta* ist wie ruppa ‚Aalquappe‘ (s. d.)
eine Entlehnung aus lat. rubēta f. ‚Kröte‘, wo-
bei der breite Kopf und das breite Maul der
Kröte auf die ähnliche Erscheinungsform des
Fisches übertragen ist; vgl. D. Bloch, SGnF 1
(1780), 263: „vorne gleicht [die Aalquappe] ei-
nem Frosch, und hinten einem Aal“. Die beiden
ahd. Formen sind das Resultat unterschiedli-
cher Assimilationsprodukte: rubēta > *rupta >
rutta/ruppa.
Ahd. Wb. 7, 1305; Splett, Ahd. Wb. 1, 778; Schützeichel⁷
268; Starck-Wells 500; Schützeichel, Glossenwortschatz
8, 50; Lexer 2, 558; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 24 (al-
lopida); Dt. Wb. 14, 1570; Kluge²¹ 1 (s. v. Aalquappe);
Kluge²⁵ s. v. Rutte.
Die Entlehnungsgrundlage, lat. rubēta, ist sonst
in keine andere germ. Sprache übernommen
und hat auch keine Fortsetzer im Rom. Etym.
gehört das lat. Wort wohl zu ahd. rôt ‚rot‘ (s. d.)
und setzt vorurit. (Transponat) *h₁rudheh₁-tah₂
fort.
Walde-Pokorny 2, 355; Pokorny 869; Walde-Hofmann,
Lat. et. Wb. 2, 445; Ernout-Meillet, Dict. ét. lat.⁴ 578.
RS