sâen sw.v. I, seit dem Ende des 8. Jh.s
in Gl. und in MF, T, OT, bei O, N, Npg: ‚säen,
bestellen, (ein-)pflanzen; conserere, semen
mittere, semina (sulcis) credere, seminare, se-
rere‘ 〈Var.: -ah-, -ai-, -auu-; -an〉. Durch die
Schreibungen mit 〈h〉, 〈i〉 und 〈uu〉 wird ein
Hiattilger zum Ausdruck gebracht (Braune-
Heidermanns 2018: §§ 110 Anm. 2. 117, 1 [mit
Anm. 2]. 152, 2. 359 Anm. 3). Das Verb ist be-
reits in vorahd. Zeit aus den st.V. VII in die
sw.V. I übergetreten (vgl. Braune-Heidermanns,
a. a. O. §§ 351 Anm. 3. 356 Anm. 1); die For-
men mit -an sind daher auch nicht als Belege
für ein st. V. zu deuten (vgl. dazu Thórhalls-
dóttir 1993: 89–94). Vielleicht liegt ein letzter
Rest des ehemaligen st. V. VII in dem frühzeitig
aus dem Paradigma ausgegliederten Part.Prät.
*sân vor, das in unsâni adj. ‚ungepflegt, ent-
stellt‘ (s. d.) belegt ist (vgl. KS Matzel 1990: 27.
41 Fn. 86. 80).
Für das Adj. gibt Seebold, Germ. st. Verben 386 nur ei-
nen (Gl. 2,550,62) von mehreren Belegen (vgl. Starck-
Wells 671; Schützeichel, Glossenwortschatz 10, 242) an
und diesen auch noch in fehlerhafter Form, nämlich als
insāniu anstelle von 〈unsaniu〉 (wohl aus Seebold, a. a. O.
übernommen bei R. Lühr, in Untermann-Brogyanyi 1984:
65 [Fn. 84]. 88).
Mhd. sæjen, sæn (sægen, sêgen, sâgen, sæhen,
sæwen, seuwen, saigen, seigen, saien, seien,
md. sê[h]wen, sêgen, sêhen, sêen) sw.v. (prät.
sâte, sæte, md. sêwete etc., part.prät. gesât,
gesæ[we]t, gesêget) ‚ausstreuen, säen, besäen‘,
frühnhd. segen sw.v. ‚säen‘, nhd. säen sw.v.
‚etw. in Form von Saatgut in die Erde bringen‘.
Splett, Ahd. Wb. 1, 780; eKöbler, Ahd. Wb. s. v. sāen;
Schützeichel⁷ 269; Starck-Wells 501; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 8, 54; Seebold, ChWdW8 245. 430. 506;
ders., ChWdW9 695. 1103; Graff 6, 54; Lexer 2, 574 f.;
3, Nachtr. 354; Götze [1920] 1971: 199; Diefenbach,
Gl. lat.-germ. 144 (conserere). 525 (sementare). 529
(serere); Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 158 (semina [sulcis]
credere). 408 (semen mittere). 601 (seminare). 606
(serere); Dt. Wb. 14, 1630 ff.; Kluge²¹ 619; Kluge²⁵ s. v.
säen; ePfeifer, Et. Wb. s. v. säen. – Riecke 1996: 148;
Braune-Heidermanns 2018: §§ 154 Anm. 8. 178, 4. 179.
320 Anm. 2. 363; DRW 11, 1411 f.
In den anderen germ. Sprachen entsprechen: as.
sāian (auch 〈sehan〉 mit i-Umlaut von ā zu ē
[vgl. Gallée 1993: § 83]; zum Hiattilger 〈h〉 vgl.
ebd., §§ 171. 261 Anm. 1) st./sw.v. (s. u.) ‚säen‘
(Gallée, a. a. O. 382 Anm. 2), mndd. sey(g)en,
sêgen (seig[h]en, seg[h]en, seegen, zeyg[h]en,
seihen), westf. seggen sw.v. ‚säen, Samen
streuen, besäen, umherstreuen, auswerfen‘
(Lasch [1914] 1974: §§ 52. 125. 190. 217, I.
341. 434 a. 4. 438.); frühmndl. sayen (saien,
sayien, seien, zaien) st./sw.v. (s. u.) ‚säen, Sa-
men streuen, besäen, einsäen, bestreuen‘, mndl.
sayen (za[e]yen, seyen) st./sw.v. (s. u.) ‚dss.‘
(Franck 1910: §§ 133, 3. 168), nndl. zaaien
sw.v. ‚dss.‘; afries. siā* st.v. ‚säen‘ (nur belegt
part.prät. esēn ‚besät‘ [Helten 1890: § 274, δ;
Heuser 1903: § 46; zur Überlieferung in den
beiden Hss. des Brokmerbriefs als 〈ande sen〉
für and esen vgl. Buma 1949: 97. 98), nostfries.
(ausgestorbener Dialekt von Harlingerland)
ziahn ‚säen‘ (so in der durch Kükelhan besorg-
ten Ausgabe von Cadovius-Müllers Memoriale
linguae Frisicae von 1875), zyahnen ‚dss.‘ (in
der durch König besorgten Ausgabe desselben
Werkes von 1911; dort noch als zusätzliche
handschriftliche Var. siahn), nnordfries. saie
‚dss.‘; ae. sāwan, sǣwan st.v. (prät. sēow,
sēowon, part.prät. sāwen) ‚säen, ausstreuen,
einpflanzen‘ (Brunner 1965: §§ 63 Anm. 2. 363
Anm. 4. 396, 3b [und Anm. 9. 10]), me. souen
(sou[e], sowe[n], sowein, sowine, sowun,
souȝe[n], souwen, soghe, seu, sewe, frühme.,
nordme. sau[e], sawe[n], zawe, s[c]hewe[n],
schawen) st./sw.v. ‚dss.‘ (prät.sg. seu[e], seuh,
seuȝ[h], seuwe, se[gh], sieu, siue, sowe, sue, sū,
sheu, frühme. seow neben sowide, sawed, she-
wed, sceued, pl. seu[e][n], sieue, sowen, sue,
frühme. seowe[n] neben sowed[e][n], part.prät.
sowe[n][e], sowon, sowun, sou[n][e], souhe,
souwe, seue[n], nordme. sau[e][n], sau[u]n,
sawe[e][n], frühme. sāȝin neben sowed), ne.
sow st./sw.v. (part. sowed, part.prät. sowed ne-
ben sown) ‚(aus-/ein-)säen‘; aisl. sá st.v. (s. u.)
(prät. sera [-ø-], sero [-ø-], part.prät. sáinn)
‚säen, ausstreuen, besäen‘ (Noreen [1923]
1970: §§ 126 Anm. 2. 137 Anm. 4. 154. 317, 4.
506 [und Anm. 1]), nisl. sá sw.v. ‚dss.‘, fär. sáa
sw.v. ‚dss.‘, adän. sa sw.v. ‚dss.‘, ndän. så
sw.v. ‚dss.‘, nnorw. så sw.v. ‚dss.‘, norn sō
‚Köder ins Meer werfen, um die Fische herbei-
zulocken‘, aschwed. sa sw.v. (s. u.) ‚säen, aus-
streuen, besäen‘, nschwed. så sw.v. ‚dss.‘, älv.
så sw.v. ‚dss.‘; got. saian st.v. (prät. saiso, –,
part.prät. saians*) ‚säen; σπείρειν‘ (Braune-
Heidermanns 2004: §§ 22 [und Anm. 1. 3]. 182):
< urgerm. *sēe/a- mit urgerm. Schwund von
*-i̯- (vgl. dazu Thórhallsdóttir 1993 passim) <
*sēi̯e/a-.
Im As. findet sich st. und sw. Flexion: Hel C 2545:
3.sg.ind.prät. st. -seu (im Präfixverb oƀarseu ‚säte dar-
über‘) neben Hel C 2550: 2.sg.ind.prät. sw. +saidos und
Hel C 2555: 3.sg.ind.prät. saida (vgl. Gallée, a. a. O. 399
Anm. 1, 3. 404 Anm. 2). Da im Präs.Sg. die st. und die
sw. Formen übereinstimmen, ist dort keine Entscheidung
möglich (vgl. Seebold, Germ. st. Verben 386).
Im Frühmndl. ist das Verb gewöhnlich sw.; nur einmal
erscheint eine st. Form: 3.sg.ind.prät. zieu (Reimbibel, v.
7729 [a. 1285, West-Flandern]). Auch im Mndl. ist das
Verb normalerweise sw.; es sind noch einige wenige st.
Prät.formen (3.sg.ind.prät. sieu, zieu) belegt.
Im Nordgerm. ist das Verb generell in die sw. V. überge-
treten. Bereits im Aisl. ist das sw. Prät. sáði belegt. Auch
im Aschwed. ist das Verb gewöhnlich schwach; jedoch
ist neben part.prät. sw. saþer noch die st. Form sāin be-
legt (vgl. Noreen 1904: § 544 Anm. 5).
Durch die bereits urgerm. Entwicklung von
*sēi̯e/a- zu *sēe/a- sind sämtliche einzel-
sprachlichen westgerm. Lautungen mit einem
Kons. hinter dem Fortsetzer von *-ē- sekundär.
In der Vorstufe des Ahd., As. und Mndl. ist
dabei ein Hiattilger *-i̯- mit Einordnung des
Verbs als j-Präs. anzunehmen, dessen -i̯- im
Vorahd. durch die Entwicklung *-i̯a- > -e- er-
neut schwand; dieser Hiat wurde dann wiede-
rum mit einem Hiattilger überbrückt. Die
Schreibungen mit -i-, -y- etc. im As., Mndd.
und Ndl. können dagegen entweder direkt die-
ses j-Präs. fortsetzen oder wie im Ahd. sekun-
däre Hiattilger sein. Im Vorae. und Vorafries.
wurde schließlich der Hiattilger *u̯, der vor
Formen mit -u- aufgekommen war, verallge-
meinert (vgl. dazu ausführlich Thórhallsdóttir
1993: 82–137).
Damit sind alle sonstigen Erklärungen, etwa die An-
nahme, dass das -w- im Ae. (und Ahd.) ein angebliches
uridg. u̯-Perf. fortsetzt, hinfällig.
Aus dem Germ. stammt schwed.-lapp. sajet
‚säen‘ (vgl. Thomsen 1870: 57. 168).
Fick 3 (Germ.)⁴ 421; Kroonen, Et. dict. of Pgm. 428;
Seebold, Germ. st. Verben 386 f.; Tiefenbach, As.
Handwb. 320; Sehrt, Wb. z. Hel.² 441 f.; Berr, Et. Gl. to
Hel. 326; Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 3, 187;
Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 4, 168. 174; VMNW s. v.
sayen²; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 7, 31 ff. (sayen²);
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 808; Vries, Ndls. et. wb.
853; Et. wb. Ndl. S-Z 645; WNT s. v. zaaien; Richthofen,
Afries. Wb. 1001 (sea); Sjölin, Et. Handwb. d. Festlnord-
fries. XXXIV; Holthausen, Ae. et. Wb. 270; Bosworth-
Toller, AS Dict. 818; Suppl. 694; eMED s. v. souen v.¹;
Klein, Compr. et. dict. of the Engl. lang. 2, 1479; eOED
s. v. sow v.¹; Vries, Anord. et. Wb.² 459; Jóhannesson,
Isl. et. Wb. 768; Fritzner, Ordb. o. d. g. norske sprog 3,
156; ONP s. v. sá² v.; Jónsson, Lex. poet. 484 (sáa);
Holthausen, Vgl. Wb. d. Awestnord. 236 (sá²); Magnússon,
Ísl. Orðsb. 791; Falk-Torp, Norw.-dän. et. Wb. 2, 939
(saa³). 1537 (saa v.); Nielsen, Dansk et. ordb. 445 (så²);
Ordb. o. d. danske sprog 18, 281 ff. (saa⁴); Bjorvand,
Våre arveord² 1118 ff. (så¹); Torp, Nynorsk et. ordb. 569
(saa¹); NOB s. vv. (bm.) så³, (nn.) så⁴; Jakobsen, Et. dict.
of the Norn lang. 2, 868; Hellquist, Svensk et. ordb.³ 2,
1141 (så³); Svenska akad. ordb. s. v. så v.; Feist, Vgl. Wb.
d. got. Spr. 403 f.; Lehmann, Gothic Et. Dict. S-6. – O.
Bremer, PBB 17 (1893), 332. 334; H. Flasdieck, Anglia
60 (1936), 299–308; Ahlsson 1960: 83; KS Matzel
1990: 27; P. Lendinara, ABäG 31/32 (1990), 309; H. D.
Meijering, ABäG 31/32 [1990], 343; Mailhammer 2007:
44; Ringe 2017: 159. 278.
Urgerm. *sēe/a- < *sēi̯e/a- < uridg. *séh₁-i̯e/o-
hat eine unmittelbare Entsprechung in aksl.
sě(ja)ti (sějǫ) ‚säen‘, nruss. séjat’ (séju) ‚dss.‘,
ukrain. síjaty (síju) ‚dss.‘, serb. sȅjati (sȅjēm)
‚dss.‘, kroat. sȉjati (sȉjēm) ‚dss.‘, slowen. sejáti
(sẹ̑jem) ‚dss.‘, bulg. séja ‚ich säe‘, atschech.
sijeti (sěju) ‚dss.‘, tschech. sít (sím) ‚säen‘, slo-
wak. siat’ (sejem) ‚dss.‘, poln. siać (sieje)
‚dss.‘, osorb. syć (syju) ‚dss.‘, ndsorb. seś
(seju/sejom) ‚dss.‘, polab. ssyôt ‚dss.‘; lit. sti
(sju) ‚dss.‘, lett. sēt [sẽt] (sēju) ‚dss.‘, nehrkur.
sêt, sête ‚dss.‘.
Uridg. *séh₁-i̯e/o- ist eine Präs.bildung zur Ver-
balwz. uridg. *seh₁- ‚säen‘, deren urspr. Bed.
wegen heth. sai-i/siya-zi ‚festdrücken, einprä-
gen, siegeln, (Kopfbedeckung) aufsetzen, (Zelt)
aufschlagen‘ (zur Bed. ‚schießen‘ s. u.) als
‚eindrücken‘ anzusetzen ist. Die Bed. ‚säen‘
ist so aus ‚Saatgut in die Erde eindrücken‘ ent-
standen. Ein weiterer verbaler Fortsetzer liegt
in lat. serere ‚säen, anpflanzen‘ vor, das ent-
weder ein Präs. uridg. *sé-soh₁/sh₁- oder *si-
séh₁/h₁- fortsetzt.
Der Ansatz eines Rekonstrukts *si-séh₁/sh₁- für lat. se-
rere ist davon abhängig, ob lat. -e- aus Komp.formen mit
Präf. übernommen ist, da die Entwicklung von *i > e / _ r
nach allgemeiner Ansicht nur in Mittelsilben eintritt (vgl.
Meiser [1998] 2010: § 52, 2; anders jedoch H. N. Parker,
Glotta 66 [1988], 221–224: Eintritt auch in der ersten
Silbe).
S. Kimball, GS Cowgill 1987: 163–181, nimmt eine
etym. Trennung von heth. siye-zi mit der Bed. ‚festdrü-
cken‘ und siye-zi mit der Bed. ‚schießen‘ vor; sie stellt die
Formen mit der Bed. ‚schießen‘ zur Verbalwz. uridg.
*h₁es- ‚werfen, schießen‘ (übernommen von LIV² 242 f.
[h₁es-²]). Dieser etym. Trennung folgen die (etym.) Wbb.
zum Heth. bisher nicht.
Die Annahme einer Zugehörigkeit von toch. A, B
sār- ‚pflanzen, säen, kultivieren‘ zu dieser Wz. ist abzu-
lehnen (vgl. Malzahn, Toch. Vb. Sys. 935–937). Neben
der Anbindung an die Wz. *seh₁- ‚säen‘ (entweder zu ei-
ner Bildung uridg. *sóh₁- ‚Samen‘ [Adams, Dict. of
Toch. B 683; ähnlich Rasmussen 1989: 58] oder *sh₁-
ro- [R. Kim, in Jones-Bley u. a. 2007: 51]) hat es auch
andere Anknüpfungsvorschläge gegeben: 1. Zur Wz.
ser(H)- ‚aneinanderreihen, verknüpfen‘ (LIV² 534 f.; O.
Hackstein, HS 115 [2002], 4); 2. Zur Wz. *serh₃- (vgl.
vielleicht lat. sāriō ‚jäte‘ [Adams, Dict. of Toch. B² 2,
747]). Vorschlag 1 ist dabei am wahrscheinlichsten.
Die alte Ansicht, dass keltib. zizonti/ðiðonti mit *seh₁- zu
verbinden sei, ist hinfällig; das Verb stellt sich vielmehr
zu uridg. *deh₃- ‚geben‘ oder *dheh₁- ‚setzen, stellen, le-
gen‘ (vgl. Wodtko, Wb. d. keltib. Inschr. 99 ff.).
Nominale Fortsetzer finden sich u. a. in ahd.
sâmo ‚Samen‘ (s. d.; vgl. u. a. lat. sēmen n. ‚Sa-
men‘, aksl. sěmę n. ‚dss.‘, alit. sėmuõ m. ‚dss.‘,
apreuß. semen ‚dss.‘ [< *séh₁-men-]), ahd. sât
‚Saat(feld)‘ (s. d.; vgl. mit Schwundstufe lat.
satus m. ‚Säen, Saat‘, mkymr. Koll. had ‚Sa-
men‘, mbret. hat, had m. ‚dss.‘, nbret. had m.
‚dss.‘, mkorn. Koll. has ‚dss.‘ [< *sh₁-tV-]) und
gall. PN Σιλου- (in Σιλουκνος), Sila, Sil(i)us,
air. síl n. (später m.) ‚Samen‘, mkymr. hil f./m.
‚Samen, Nachkommenschaft‘, bret. hil m.
‚Nachkommenschaft‘ (< urkelt. *sīlV- < uridg.
*seh₁-lo-).
Die in der Regel hiermit verbundenen Wörter osk. GN
dat.sg. (e. S.) seemuneí ‚Samen‘, päl. GN gen.pl. [?]
semunu sind wegen der Schreibung 〈ee〉 nicht zugehörig.
Der GN stellt sich zur Wz. uridg. *seĝh- ‚überwältigen,
in den Griff bekommen‘ (vgl. M. Weiss, ClAnt 36 [2017],
370–389).
Das in der Literatur manchmal (vgl. etwa ePfeifer, Et.
Wb. s. v. säen) hinzugestellte Wort ai. sra- n. ‚Pflug‘ (zu
ai. stā- f. ‚Ackerfurche) geht nicht auf uridg. *seh₁-
zurück. Die Basis ist wohl eine Wz. *sei̯H- ‚eine gerade
Linie ziehen‘ (vgl. Mayrhofer, EWAia 2, 732. 733;
Rasmussen 1989: 58).
Walde-Pokorny 2, 459 f.; Pokorny 889 f.; LIV² 517 f.;
Untermann, Wb. d. Osk.-Umbr. 660; Walde-Hofmann,
Lat. et. Wb. 2, 512. 522; Ernout-Meillet, Dict. ét. lat.⁴
617 f.; de Vaan, Et. dict. of Lat. 557; Trautmann, Balt.-
Slav. Wb. 253 f.; Derksen, Et. dict. of Slav. 446. 447 f.;
Et. slov. jaz. staroslov. 804–810; Bezlaj, Et. slov. slov. jez.
3, 224 f.; Snoj, Slov. et. slov.³ 667; Vasmer, Russ. et. Wb. 2,
620; ders., Ėt. slov. russ. jaz. 3, 615; Schuster-Šewc, Hist.-
et. Wb. d. Sorb. 1394 f.; Olesch, Thes. ling. drav.-polab.
2, 1078 f.; Derksen, Et. dict. of Balt. 393. 395; Fraenkel,
Lit. et. Wb. 2, 774. 778; Smoczyński, Słow. et. jęz. lit.²
1210 f. 1218; ALEW 2, 906 f.; Mühlenbach-Endzelin,
Lett.-dt. Wb. 3, 832 f.; Karulis, Latv. et. vārd.² 808 f.;
Trautmann, Apreuß. Spr.denkm. 424; Mažiulis, Apreuß.
et. Wb.² 838; Fick 2 (Kelt.)⁴ 294. 295; Matasović, Et. dict.
of Proto-Celt. 336; Add. 33; Delamarre, Dict. gaul.³ 273;
Vendryes, Lex. ét. de l’irl. anc. S-108 f.; Kavanagh-
Wodtko, Lex. OIr. Gl. 800 f.; eDIL s. v. síl; Dict. of Welsh
2, 1799. 1866; Deshayes, Dict. ét. du bret. 319. 331;
Tischler, Heth. et. Gl. 2, 700 ff.; Kloekhorst, Et. dict. of
Hitt. 694 f.; CHD S 15 ff.; Windekens, Lex. ét. tokh. 110;
Adams, Dict. of Toch. B² 746 f. – Rasmussen 1989: 57 f.;
Schrijver 1991: 94. 412; H. Rix, GS Kuryłowicz 1995: 1,
406; Meiser [1998] 2010: 192. 205; de Bernardo Stempel
1999: 224. 364; Forssman 2001: § 213; Zair 2012: 57.
109; Mottausch 2013: 71 f. 216.
RS