sagri¹ m. ja-St., nur in Gl. 2,431,6 (Hs.
des 10. Jh.s, Zeit der Gl.einträge unbekannt,
obd.): ‚Zersäger; sector‘ (nhd. dial. schweiz.
sager m. ‚Sägemüller‘ [Schweiz. Id. 7, 436 f.],
ndsächs. sāger m. ‚jmd., der berufsmäßig mit
der Säge arbeitet‘ [Jungandreas, Ndsächs. Wb.
10, 419]; mndd. sāger m. ‚Säger‘; mndl. sager
‚dss.‘; vgl. afries. holtsager m. ‚Holzsäger‘).
Ableitung von saga¹ mit dem Nomina agentis
bildenden Suff. -ri (s. dd.). – sagri² m. ja-St.,
in Gl. seit dem 12. Jh., SH: ‚Künder, Schwätzer;
futilis, index‘ (mhd. sager st.m. ‚Erzähler, Ange-
ber, Schwätzer‘, nhd. Sager m. ‚der etwas sagt‘
[obs., nur als KHG wie in Jasager gebräuch-
lich]; mndd. segger m. ‚Sager, Entscheider,
Schiedsrichter‘; frühmndl. secghere m. ‚Schieds-
richter‘, mndl. segger m. ‚Sprecher, Schieds-
richter‘). Ableitung von sagên mit dem Nomina
agentis bildenden Suff. -ri (s. dd.). – Splett,
Ahd. Wb. 1, 783. 797; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv.
sagāri¹, sagāri²; Schützeichel⁷ 269; Starck-
Wells 502; Schützeichel, Glossenwortschatz
8, 58.
DSW