secka f. jō-St., im Voc, Abr und weite-
ren Gl., B, GB, WK: ‚Zank, Streit, Klage, Be-
schwerde; lis, querela, rixa‘ (ae. sæcc f. ‚Streit,
Wettkampf‘; vgl. got. sakjo* f. jōn-St. ‚Streit;
μάχη‘). Verbalabstraktum mit Suff. -jō- zu dem
st.V. VI urgerm. *sake/a- (s. sachan). – seckri
m. ja-St., nur in Gl. 3,400,11 (2 Hss., zwischen
1180 und 1190, frk. und 13. Jh., frk.): ‚Trester-
kuchen; burskaldiz [lingua ignota, Hildeg.]‘.
Wenn die Bedeutungsbestimmung zutrifft, sind
nhd. dial. Wörter vergleichbar: els. säcker m.
‚Traubenrückstand auf der Kelter‘ [Martin-
Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 2, 345], bad. secker,
sękǝr, sęgr m. ‚Traubenrückstände, Kelter-
füllung‘ [Ochs, Bad. Wb. 5, 8 s. v. Secker¹],
schwäb. säcker, sę̆gǝr m. ‚das auf einmal zum
Pressen kommende Quantum Trauben oder
Obst‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 5, 525], bair. [frk.]
säcker, secker m. ‚ein Quantum Weinbeeren,
das auf einmal in die Kelter getan und nach
dem Auspressen zum Tresterklumpen wird‘
[Schmeller, Bayer. Wb.² 2, 221], rhein. säcker
m. ‚der zusammengepresste Traubenkuchen auf
dem Kelter‘ [Müller, Rhein. Wb. 7, 682], pfälz.
säcke^r, säckert, sęgəʳ m. ‚in der Kelter aus-
gepresste Rückstände von Weintrauben und
Obst, Trester, geringwertiger Wein‘ [Christmann,
Pfälz. Wb. 5, 695], südhess. säcker m. ‚Kelter-
rückstände nach dem Auspressen, Trester‘
[Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 5, 20]. Ahd.
seckri ist wahrscheinlich eine Ableitung mit
Suff. -ri zu sac ‚Sack‘ (s. dd.), das metony-
misch zunächst die Traubenmenge für eine ein-
malige Tresterfüllung, die in einen Sack passte,
bezeichnete. Dafür kann in nhd. Dialekten auch
Sack selbst verwendet werden, worauf E. Ochs,
ZdM 18 (1923), 314 hinwies. Fraglich bleibt in-
dessen die von E. Ochs a. a. O. vorgeschlagene
weitere Anbindung von ahd. sackri ‚Scheiter-
haufen‘ (s. d.) an diese Wortsippe. Denn die Be-
deutung ist dabei nicht leicht zu vermitteln. –
Splett, Ahd. Wb. 1, 785. 786; eKöbler, Ahd. Wb.
s. v. sekka; Schützeichel⁷ 275; Starck-Wells
514; Schützeichel, Glossenwortschatz 8, 75.
144 f. – eWdW s. v. Säcker.

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