seiglîh
Band VII, Spalte 1052
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seiglîh adj., nur in Gl. 2,418,51 (Hs. des
10. Jh.s, Zeit der Gl.einträge unbekannt, obd.):
‚langsam tröpfelnd; languidulus, laxabilis
(vgl. aisl. seigliga adv. ‚langsam‘). Ableitung
mit Suff. -lîh (s. d.; vgl. Schmid 1998: 353) von
dem Adj., das im Ahd. allenfalls im KVG von
seigwîn fortgesetzt ist (s. d., s. auch seigar zur
weiteren Etym.). Das Adj. ist auch durch aisl.
seigr ‚zäh, elastisch, schwierig‘ und dessen jün-
gere nordgerm. Fortsetzer bezeugt (vgl. Schmid
1998: 353). – seigôd m. a-St., in Gl. 2,685,24
(1. Viertel des 12. Jh.s, alem.): ‚Sickerwasser ?,
Sumpf ?; palus tarda‘. Verbalabstraktum zu
seigen mit Suff. -ôd/-ôt (s. dd.). – seigwîn m. a-
St., in Gl. 3,155,60 (12. oder 14. Jh. [SH]):
‚Sackwein, Krätzer; sucatum (saccatum)‘. Das
lat. Wort sucatum wird im SH oft durch ahd.
sacwîn (s. d.) wiedergegeben. Wenn im vorlie-
genden Fall überliefertes 〈saicwin〉 kein Fehler
für sacwîn ist, sondern richtig als seigwîn ver-
standen wird, dann handelt es sich um ein De-
terminativkomp. aus einem Adj. *seig (s.
seiglîh) und wîn (s. d.). Das Adj. *seig ist im
Ahd. als solches nicht belegt, doch erscheint in
Gl. 3,373,26 eine verwandte Form seigar (s. d.)
als Attribut zu wîn, und auch in der späteren
Sprache finden sich Fortsetzer von seigar oft in
dieser Verbindung, um einen minderwertigen
Wein zu bezeichnen. – Splett, Ahd. Wb. 1, 811.
1126; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. seiglīh, seigōd,
seigwīn; Schützeichel⁷ 275; Starck-Wells 513;
Schützeichel, Glossenwortschatz 8, 139.

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