sêr²
Band VII, Spalte 1134
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sêr² n. a-St., in Gl. seit Beginn des 9.
Jh.s sowie in B, GB, APs, T, O, N, Nps, Npg,
Npw, HHö: ‚Schmerz, Leid, Qual, Kummer;
dolor, dolus, infirmitas, luctus‘ (mhd. sêr
st.m./n. ‚Schmerz, Leid‘, nhd. mdartl. vorarlb.
sehr n./[m.] ‚Wunde, Schmerz‘ [Jutz, Vorarl-
berg. Wb. 2, 1128 f.], ndd. sêr n. ‚[kleine]
Wunde, offene Stelle, Geschwür‘ [Schambach,
Wb. d. ndd. Mda. 190], schlesw.-holst. sehr m.
‚Schmerz, Schade, Wunde, Grind‘ [Mensing,
Schleswig-holst. Wb. 4, 462], meckl. ser n.
‚Schmerz, Verletzung, Krankheit‘ [Wossidlo-
Teuchert, Meckl. Wb. 6, 279]), preuß. seer m.
‚Schmerz, Hautverletzung, Grind‘ [Frischbier,
Preuß. Wb. 2, 338 f.]; as. sēr n. a-St. ‚Schmerz,
Kummer‘; andfrk. sēr ‚Schmerz‘, frühmndl.
seer ‚dss.‘, mndl. seer ‚Leid‘; afries. sēr n.
‚Wunde‘; ae. sār n. ‚Schmerz, Wunde, Kum-
mer‘; run. KVG in sira-wīdaz ‚mit klaffenden
Wunden‘; aisl. sár n. ‚Wunde‘; got. sair n. a-St.
‚Schmerz; ὀδύνη‘). Gemeingerm. substantivier-
tes Neutrum des Adj. sêr (s. sêr¹). – sêrag, sêrîg
adj., in Gl. ab dem 9. Jh. sowie in O, LB, BB,
NBo und Nps, HHö: ‚traurig, betrübt, trüb,
bitter; amarus, calamitosus, contritus, dolens
(mhd. sêrec adj. ‚wund, betrübt, schmerzhaft‘,
nhd. dial. bair. sirig, siǝri adj. ‚schmerzhaft,
empfindlich, entzündet‘ [Schmeller, Bayer.
Wb.² 2, 323], steir. sehrig adj. ‚wund, schmerz-
haft, empfindlich‘ [Unger-Khull, Steir. Wort-
schatz 590], schlesw.-holst. sęhrig adj. ‚kränk-
lich‘ [Mensing, Schleswig-holst. Wb. 4, 462],
preuß. veraltet sehrig adj. ‚schmerzhaft, emp-
findlich, schwärig‘ [Frischbier, Preuß. Wb. 2,
338 f.]; as. sērag adj. ‚traurig, betrübt‘, mndd.
serich adj. ‚verletzt, krank, grindig‘; frühmndl.
serich adj. ‚betrübt, traurig‘, mndl. serich adj.
‚schmerzhaft, schorfig, entzündet‘; ae. sārig
adj. ‚traurig, kummervoll, schmerzlich‘). Ab-
leitung von sêr (s. d.) mit dem Suff. -îg, -ag
(s. d.). – Splett, Ahd. Wb. 1, 808; eKöbler, Ahd.
Wb. s. vv. sēr², sērag; Schützeichel⁷ 277 f.;
Starck-Wells 518; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 8, 168 f.

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