ses n. a-St., in Gl. ab dem 12. Jh.
(3,163,1. 216,59 [insgesamt 7 Hss.]): ‚sechs (auf
dem Würfel); senio‘ 〈Var.: -ê-〉. Das Wort ist
aus afrz. sis etc. num.kard. ‚sechs‘ (vielleicht
über mndl. oder mndd. Vermittlung) übernom-
men. – Mhd. ses st.n. ‚sechs beim Würfelspiel‘,
ält. nhd. dial. schweiz. sës ‚sechs beim Würfel-
spiel‘, bair. sess n. ‚dss.‘.
Splett, Ahd. Wb. 1, 809; eKöbler, Ahd. Wb. s. v. ses;
Schützeichel⁷ 278; Starck-Wells 518; Schützeichel,
Glossenwortschatz 8, 173; Graff 6, 152; Lexer 2, 893;
Dt. Wb. 15, 2774 f. (s. v. sechs). – Schweiz. Id. 7, 1381;
Stalder, Versuch eines schweiz. Id. 2, 368; Schmeller,
Bayer. Wb.² 2, 332.
In andere germ. Sprachen wurde das Wort nicht
entlehnt. Dort vorkommende Formen ohne den
ererbten Guttural beruhen nicht auf Entlehnung,
sondern auf einzelsprachlichen Entwicklungen.
Ahd. ses ist eine Entlehnung aus dem Rom.,
wohl aus afrz. sis, sies, sees, seix num.kard.
‚sechs‘, auch ‚sechs auf dem Würfel‘. Entlehnt
wurde dabei eine Form, in der kein Guttural vor
dem auslautenden /-s/ mehr artikuliert wurde.
Zu allem Weiteren zur Etym. des Worts s. sehs.
Wartburg, Frz. et. Wb. 11, 554 ff.
S. sehs.
HB